Bochum. . Allein aus Bochum müssen 290 Einwendungen von Anwohnern bearbeitet werden. Erst nach dem Termin wird Vorgang ans Eisenbahnbundesamt weitergeleitet.
Weil viele Anwohner an der Bahnstrecke des künftigen Rhein-Ruhr-Expresses (RRX) eine höhere Lärmbelästigung und vermehrte Erschütterungen befürchten, haben sie Einwendungen gegen den künftigen Verkehr im 15-Minuten-Takt. 290 Privatpersonen und zusätzlich etliche Behörden und Versorgungsbehörden haben allein aus dem Bochumer Stadtgebiet solche Einwendungen im Rahmen des sogenannten eisenbahnrechtlichen Planfeststellungsverfahren erhoben.
Doch etliche Anlieger haben die Frist verpasst oder fühlen sich von der Bahn nicht richtig informiert. Darunter auch Martin Kleingarn, der in Langendreer direkt an der Strecke lebt. Er hat keine Einwendung erhoben. „Seit vielen Jahren aber stehen wir schon im Briefwechsel mit der Bahn“, so Kleingarn. Dass mit dem RRX in etwa fünf Jahren viermal soviel Züge wie jetzt direkt an seiner Wohnung am Wallbaumweg vorbeibrausen werden, will er erst später erfahren haben. Dabei seien die Erschütterungen durch die Züge schon jetzt für ihn eine Zumutung.
Erörterungstermin am 16. Februar
Für den 16. Februar um 10 Uhr hat nun die Bezirksregierung Arnsberg als Anhörungsbehörde den Erörterungstermin festgelegt. Dieser Termin, der nicht öffentlich im Bogestra-Betriebshof Engelsburg stattfindet, ist fester Bestandteil eines solchen Planfeststellungsverfahrens.
Zuerst werden die Träger von öffentlichen Belangen, etwa anerkannte Naturschutzverbände wie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) oder der BUND, und auch Behörden oder Versorgungsbetriebe wie etwa die Bochumer Stadtwerke angehört. Privatpersonen haben im Anschluss daran die Gelegenheit, dass ihre zuvor schon schriftlich eingereichten Anregungen oder Bedenken diskutiert werden.
Schallschutzwände sollen helfen
Auf Bochumer Stadtgebiet werden neue Schallschutzwände, die bis zu fünf Meter hoch sein können, auf rund 2,5 Kilometern installiert. Außerdem wird die Bahn, so hatte es Schallgutachter Hans Högg bei einer Informationsveranstaltung vor gut einem Jahr angekündigt, schallisolierte Fenster an 109 Ein- und Mehrfamilienhäusern einbauen.
In Langendreer wird außerdem eine Verbindungskurve versetzt. Dadurch muss auch die Eisenbahnbrücke über die Oberstraße angepasst werden.