Bochum. DHL kauft 14 Hektar Land auf dem ehemaligen Opel-Gelände für ein Paketzentrum mit 600 Arbeitsplätzen. Der Preis liegt bei neun Millionen Euro.

Jetzt steht es fest: DHL kommt nach Bochum. Nach gut eineinhalbjährigen Verhandlungen haben das weltweit tätige Logistikunternehmen und die Entwicklungsgesellschaft Bochum Perspektive 2022 am Donnerstag den Kaufvertrag für eine Teilfläche des ehemaligen Opel-Werks 1 in Laer unterzeichnet.

Auf 140 000 qm (14 Hektar) wird ein Megapaketzentrum entstehen. Über den Kaufpreis herrschte am Freitag bei der offiziellen Verkündung des Geschäfts Stillschweigen. Er dürfte bei neun Millionen Euro liegen. Denn, so Bochum-Perspektive-Geschäftsführer Prof. Dr. Rolf Heyer: „Wir sind nach den Förderrichtlinien gezwungen, nach Marktpreis zu verkaufen.“ Der lag 2014 im Durchschnitt bei 65 Euro pro Quadratmeter. Heyer wie Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) und NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) verwiesen auf die besondere Bedeutung der ersten Ansiedlung. Sie hat Signalwirkung. Die Entwicklungsgesellschaft verhandelt bereits mit weiteren Unternehmen aus den Bereichen Gewerbe und Dienstleistungen.

Investieren will DHL nach Auskunft von Produktions-Chef Uwe Brinks in Laer einen dreistelligen Millionenbetrag. 2017 soll mit dem Bau des 280 Meter langen, U-förmigen Gebäudes begonnen werden, 2019 der Betrieb starten. „Wir benötigen weitere Kapazitäten und brennen darauf, an diesem Standort beginnen zu können“, so Brinks. Angesprochen auf eine mögliche neuerliche Verzögerung des Baus, dessen Beginn abhängt von einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Düsseldorf in einer Rechtsfrage zur Vergabe der Abrissarbeiten des Opel-Werks, gab er sich optimistisch: „Wir sind guten Mutes dass die rechtlichen Fragen im März geklärt werden.“

Lärmschutzmaßnahmen geplant

50.000 Sendungen pro Stunde und mehr als eine Million Sendungen pro Tag können täglich in Laer umgeschlagen werden. 600 sozialversicherungspflichtige Vollzeit- und Teilzeitarbeitskräfte, von Technikern bis zu Zustellkräften, wird DHL dafür einstellen. Deren Stundenlohn wird bei etwa elf Euro liegen. Brinks: „Mit dem IG-Metall-Tarif kann die Logistik-Branche nicht mithalten.“ Die Befürchtungen von Anwohnern des Areals, der Verkehr mit geschätzten 70 Lkw je Stunde könnte für sie zu besonderen Belastungen führen, versucht der Manager zu zerstreuen: „Wir werden Lärmschutzmaßnahmen ergreifen, sofern sie erforderlich sind.“

NRW-Wirtschaftsminister Duin kündigte derweil an, dass zu den bereits bezahlten Fördergeldern in Höhe von 34,2 Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt auf absehbare Zeit weitere etwa 30 Millionen Euro für den nächsten Bauabschnitt auf dem früheren Opel-Gelände folgen werden.