Bochum. Bochums Planungsamt geht davon aus, dass das Opel-Verwaltungsgebäude auf dem Werksgelände I dauerhaft unter Denkmalschutz gestellt wird.
Voraussichtlich im Sommer kann die Vermarktung des größten Teils auf dem Opel-Areal in Laer beginnen. 34 von später einmal 50 Hektar Gewerbe- und Industriefläche auf dem insgesamt 70 Hektar großen Gelände von Werk I stehen nach den Plänen der Bauverwaltung dann zum Verkauf.
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14 Hektar im Südosten sind als Industriegebiet (GI) vorgesehen. Dort, wo der Logistikdienstleister DHL ein Megapaketzentrum errichten will, sind Drei-Schicht-Betrieb, Nachtarbeit und größere Lärmemissionen erlaubt. Der nördliche Teil mit 20 Hektar ist als Gewerbegebiet (GE) ausgewiesen und soll Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen zur Verfügung gestellt werden. Er gestattet ihnen gegenüber der GI-Fläche nur eingeschränkte Nutzungen. Für den gesamten Bereich wird die Verwaltung Lärmkontingente verteilen, damit die Belastung der umliegenden Wohnbebauung in Grenzen gehalten wird.
"Verbindliches Baurecht" schaffen
Als „nächsten Meilenstein“ in der Entwicklung des Geländes bezeichnet Kai Müller vom Stadtplanungs- und Bauordnungsamt die Fertigstellung des Bebauungsplan Nr. 947, der von der nächsten Woche an in den politischen Gremien debattiert, danach offen gelegt wird und über den am 30. Juni der Rat beschließen soll. Nur gut eineinhalb Jahre nach dem Ende der Autoproduktion würde dann „ein verbindliches Baurecht“ geschaffen werden. Möglich sei dies durch den frühen Beginn der Planung und die enge Zusammenarbeit von Verwaltung und der Entwicklungsgesellschaft Bochum Perspektive als Flächeneigner sowie den von der Gesellschaft beauftragten Fachplanern und Gutachtern.
120 Millionen Euro Entwicklungskosten
Der Bebauungsplan Nr. 947 besteht aus Teil I und II. Fortgeschritten ist Teil I mit seinen zwei Bauabschnitten, die u.a. das Gebiet des künftigen DHL-Paketzentrums betreffen. Teil II umfasst das Gebiet des städtebaulichen Realisierungswettbewerbs „Wittener Straße“, das später entwickelt werden soll.
„Dafür sollen auch andere Fördertöpfe genutzt werden“, erklärt Kai Müller vom Planungsamt.
Bislang wurden für die Entwicklung des Opel-Areals Fördermittel in Höhe von 34,2 Millionen Euro bewilligt. Finanziert werden damit unter anderem Planungsleistungen, Bodensanierung und die Entwicklung der Infrastruktur auf dem Gelände. Die Kosten für die Entwicklung des gesamten ehemaligen Opel-Werks I werden auf etwa 120 Millionen Euro taxiert.
Wie schnell die Entwicklung vorangetrieben werden kann, hängt aber wesentlich von einer Entscheidung des Oberverwaltungsgericht Düsseldorf ab. Das befindet am 16. März über den Einspruch eines Unternehmens über die Vergabe der ersten Abbrucharbeiten in Werk I.
Verwaltungsgebäude könnte dauerhaft stehen bleiben
Während Stadt und Entwicklungsgesellschaft mittlerweile davon ausgehen, dass nahezu alle ehemaligen Opel-Hallen abgerissen werden, bahnt sich offenbar der dauerhafte Erhalt des Verwaltungsgebäudes an. „Wir gehen davon aus, dass es stehen bleibt“, so Müller. Derzeit ist das langgestreckte Gebäude mit einer Fläche von mehr als 20.000 Quadratmetern und der markanten Rotunde für zunächst drei Jahre geschützt.
Die Planung sieht vor, dass eine breite, das Gelände durchschneidende Straße vom Opel-Ring zunächst auf das Verwaltungsgebäude zuläuft und es dann in einen Nord- und Süd-Bereich trennt. Eine Böschung entlang der Straße, an der sich zum Norden hin in einer Flucht stehende Gebäude mit höherwertige Architektur aufreihen werden, soll einen Teil des insgesamt 20 Meter großen Höhenunterschieds zwischen Norden und Süden auffangen (Grafik). Der geplante Grüngürtel im Osten wird die GE-/GI-Fläche von der Bebauung entlang der Wittener Straße trennen. Die Planung dafür ist noch in der Entwicklung.