Bochum. . Schuldner-Atlas zeigt größten Unterschied zwischen Stiepel und Mitte. Arbeitslosigkeit und prekäre Beschäftigungsverhältnisse sind Hauptauslöser.
Leicht gestiegen ist Jahr 2015 die Zahl der überschuldeten Bochumer. Bei 38.237 Frauen und Männern sind die monatlichen Ausgaben höher als die Einnahmen, dies sind 211 mehr als ein Jahr zuvor. Das geht aus dem Schuldneratlas Ruhrgebiet hervor, den die Creditreform Bochum Böhme KG erstellt hat.
Die Schuldnerquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 12,33 Prozent. Im Bereich Mitte ist sie mit mittlerweile 22,1 Prozent am höchsten, in Stiepel liegt sie bei 5,16. Im gesamten Ruhrgebiet wuchs die Quote auf 13,64 Prozent.
Immer mehr prekäre Arbeitsverhältnisse
Wie bereits in den vergangenen Jahren beobachtet, „ist die Arbeitslosigkeit zwar der Hauptauslöser für Überschuldung“, so die Autoren des Schuldneratlas. Auf die veränderte Schuldnerquote habe nun vor allem aber Einfluss, dass der Anteil der prekären Beschäftigungsverhältnisse immer weiter zunimmt. „Die hieraus resultierenden Einkünfte sind in der Regel oft nicht geeignet, um sich aus einer gravierenden finanziellen Schieflage zu befreien“, heißt es. Verschärft habe sich „das Problem einer mehr oder minder veränderungsresistenten und konjunkturabhängigen „Sockelüberschuldung“.