Bochum. . Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch ehrte am Freitag fünf Privatpersonen für umweltbewusstes Bauen und Energie sparen.

Mit etwas Verspätung wurde am Freitag das Engagement umweltbewusster Bochumer Bürgerinnen und Bürger gewürdigt. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) überreichte fünf Bauherren den „Klimaschutz-Award 2015“ in Silber und Gold.

Seit 2008 vergibt das Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Bochum die Auszeichnung an Unternehmen, seit 2013 auch an Privatpersonen, die durch „klimafreundliches Bauen und Sanieren“ einen wichtigen Beitrag zur Einsparung von Energie und damit zur Reduzierung von CO2-Emissionen beitragen.

Der Ort der Übergabe war nicht gedankenlos gewählt: Möbel Hardecks „Haus 3“ erwirtschaftet mittlerweile eine überschüssige Energiebilanz, d.h. es wird mehr Strom produziert als benötigt. Das Küchenlager ist zudem ein „Nullenergiehaus“, beide Gebäude wurden in den Jahren 2013 und 2014 mit dem Klimaschutz-Award prämiert, erinnerte Mitinhaber Karl-Ernst Hardeck in einer kurzen Eröffnungsrede.

Steinwolle dämmt die Fassade

Der Fokus der Bewertungskommission richtete sich 2015 allerdings auf Privatpersonen. Nach einem festgelegten Punktesystem wurden die eingereichten Bewerbungen in den Bereichen Wärmedämmung, die Nutzung umweltschonender Energien, innovative Heiztechniken sowie niedriger Strom- und Heizenergieverbrauch ausgewertet.

Vorbildlich und rentabel gleichermaßen präsentiert sich u.a. das Haus von Thiemo Ebbert und seiner Familie. Der Architekt hat sein Expertenwissen am eigenen Heim angewandt und in rund eineinhalb Jahren ein energiesparendes Meisterwerk geschaffen: Statt Styropor dämmt Steinwolle die Fassadenwand, Cellulose Dach und Keller. Die Heizung wurde durch eine Luftwärmepumpe erneuert, eine Photovoltaikanlage wandelt Sonnenlicht in Strom um, die Fenster sind dreifach-verglast. Abgerundet werden diese Maßnahmen durch den Bezug von Ökostrom – viel mehr geht nicht.

1000 Euro Prämie

Neben umfassenden Energieeinsparungen und der damit verbundenen Schonung der Umwelt, die sich langfristig auch finanziell bezahlt macht, hat Ebbert auch den gestalterischen Aspekt nicht aus den Augen gelassen: „Durch die Umbauten wollten wir das schöne alte Haus erhalten und die Fassadengestaltung betonen, statt einfach zu ummanteln“, berichtet er. Das goldprämierte Gebäude befand sich vor der Übernahme noch fast im über 70 Jahre alten Originalzustand.

Genauso fleißig ist Bernd Hoose seit 2003. Für seine Anstrengungen erhielt er ebenfalls den goldenen Award. Selbst überschüssig produzierte Energie nutzt er, um damit ein Elektroauto zu betreiben. „Und das ging noch nicht einmal in die Bewertung mit ein“, stellte Eiskirch klar. Die 1000 Euro Prämie sei bereits verplant für die nächsten energieeffizienten Projekte, teilte Hoose am Freitag bei der Preisübergabe mit.

Den silbernen Klimaschutz-Award und jeweils 500 Euro erhielten am Freitagnachmittag Nicole de Corte/ Frank Neuhaus, Heinz-Jürgen Hensing und Christel Jünger. Die Bewertungskommission besteht aus Johann Philipps (Kreishandwerkerschaft Ruhr), Erwin Köhler (Haus + Grundeigentümer Bochum), Jörg Germscheid (Stadtwerke), Michael Lambertz (Verbraucherzentrale NRW), Wolfgang Biskup (ZD) und Philipp Schuster (Klimaschutzmanager).