Bochum. . Der EKD-Vorsitzende Heinrich Bedford-Strohm wird für seine Verdienste im protestantischen Glauben ausgezeichnet. Vor allem der Dialog ist ihm wichtig.

Der Hans-Ehrenberg-Preis, der alle zwei Jahre verliehen wird, geht in diesem Jahr an Heinrich Bedford-Strohm. Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bekam den mit 5000 Euro dotierten Preis am Freitag in der Christuskirche überreicht. Die Laudatio dazu hielt Vizekanzler Sigmar Gabriel. Mit dem Preis werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, „die in öffentlicher Auseinandersetzung protestantische Position beziehen und sie in aktuellen politischen, kirchlichen und wissenschaftlichen Kontroversen vertreten.“ Das Vorbild dabei ist der ehemalige Bochumer Pfarrer Hans Ehrenberg, der sich mit seinen Schriften und Predigten öffentlich gegen das Nazi-Regime wandte.

Preisträger Bedford-Strohm sucht in seiner täglichen Arbeit immer wieder den Dialog, der für ihn ein wichtiges Element des christlichen Glaubens ist. Ganz aktuell zeigt sich das bei ihm in der Flüchtlingskrise. Bedford-Strohm reiste jüngst nach Ungarn und Serbien, um sich selbst ein Bild zu machen. Auch am Münchener Hauptbahnhof sprach er mit den Flüchtlingen. Begeistert erzählte er im Podiumsgespräch mit Sigmar Gabriel vom Engagement der Zivilgesellschaft und Jugendlichen: „Das ist das neue Europa“, so der Preisträger. Wichtig sei es, den Menschen als Ebenbildern Gottes (nach 1. Mose 1, Vers 27) zu begegnen, machte er im Gespräch deutlich.

Dass Bedford-Strohm, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, mit seiner Diskussionsfreude mitunter bei den Politikern aneckt, zeigte sich auch beim Gespräch mit Gabriel. Der Bundesminister hielt daran fest, dass die Überzeugungsarbeit zur Nachhaltigkeit im Klima gerade bei Entwicklungsländern schwierig sei, während Heinrich Bedford-Strohm sich dafür einsetzte, Deutschland sollte den Umweltschutz vorleben. Wenn Deutschland es schaffe, Klimaschutz und Wohlstand zu verbinden, zeige es, dass das Konzept funktionieren könne. Die Entwicklungsländer würden dann von ganz alleine mitziehen. Gegen die engagierte Rede des Geistlichen kam dann selbst Gabriel nicht an.