Bochum. Für 500 ehemalige Mitarbeiter des Bochumer Autobauers endet nun die Zeit in der Transfergesellschaft. Nur wenige haben eine neue Arbeitsstelle.

Die Schließung des Opel-Werks 2014 wird sich erstmals Ende Januar 2016 in der Arbeitslosenstatistik niederschlagen. Für 500 von 2500 früheren Opelanern endet nach einem Jahr die Zugehörigkeit zu der Transfergesellschaft. Statistisch galten sie bislang nicht als arbeitlos.

1000 Ex-Opelaner sind Bochumer

Deutlich verändern wird sich die Arbeitslosenquote in Bochum (9,6 Prozent) nach Einschätzung von Luidger Wolterhoff, dem Geschäftsführer der hiesigen Agentur für Arbeit, dadurch erst einmal nicht. Die Betroffenen kommen nicht nur aus Bochum, sondern aus zahlreichen Städten in der Umgebung. Anders könnte dies in einem Jahr sein, wenn auch für weitere 2000 frühere Opel-Beschäftigte die Zeit in der Transfergesellschaft vorbei ist. Insgesamt 1000 der 2500 Ex-Opelaner sind Bochumer. Wolterhoff: „Im schlimmsten Fall würde die Arbeitslosenquote um einen Prozentpunkt steigen. Davon gehe ich allerdings nicht aus.“

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Bislang haben erst etwa 250 früheren Opelaner eine neue Arbeit gefunden. Wolterhoff: „Die Integrationserfolge sind absolut spärlich, das muss man sagen.“ Dies habe weniger mit mangelnder Qualifikation oder dem Stellenangebot zu tun, sondern eher mit dem unterschiedlichen Gehaltsniveau in Industrie und mittelständischem Handwerk, das vor allem Arbeitskräfte nachfragt.

Nicht zu spät suchen

Nachvollziehbar sei es, dass angesichts von Einkommensunterschieden viele frühere Opel-Beschäftigte so lange wie möglich in der Transfergesellschaft bleiben. Aber taktisch könnte dies unklug sein, da eine große Zahl von Wettbewerbern gemeinsam auf dem Stellenmarkt streben werde. In Info-Veranstaltungen habe die Agentur den Opelanern deutlich gemacht, „wer zu spät sucht, der verschlechtert seine Chancen.“