Bochum. Betroffen von der Situation, in der sich eine bestohlene 92-jährige Bochumerin befand, zahlten herbeigerufene Polizisten die Einkäufe der Frau.
"Die Polizei - Dein Freund und Helfer" - mit diesem Leitspruch könnte man die Geschichte überschreiben, die sich nach einem Taschendiebstahl in Bochum ereignete. Einen Augenzeugen jedenfalls rührte das Erlebte offenbar so sehr, dass er der Polizei einen Brief schrieb, in dem er sich bei den Beamten für "so viel Menschlichkeit" bedankt.
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Angefangen hat die Geschichte, auf die sich der Brief-Schreiber bezieht, in den Nachmittagsstunden des 15. Dezember. In einem Supermarkt an der Freudenbergstraße in Bochum-Hamme wurde eine 92-jährige Frau bestohlen. Ein Dieb hatte in die Handtasche der alten Dame gegriffen und ihre Geldbörse und ihren Haustürschlüssel geklaut. Erst an der Kasse, als die Seniorin ihre Einkäufe bezahlen wollte, fiel der Diebstahl auf. Die Polizei wurde gerufen, um eine Strafanzeige aufzunehmen. So weit, so gewöhnlich.
Einkäufe bezahlt und nach Hause gefahren
Doch die herbeigerufenen Polizeikommissare Lena-Kristin Bincyk (25) und Marcel Banning (32) waren von der Situation, in der sich die bestohlene Dame befand, offenbar so betroffen, dass sie zunächst ihre Bankkarten sperren ließen, anschließend die Einkäufe der alten Dame bezahlten und sie dann mit dem Streifenwagen nach Hause fuhren.
Dort hätte sich nach Auskunft der Polizei dann die Nachbarschaft um die Rentnerin gekümmert. Während eine Frau mit einem Ersatzschlüssel die Tür geöffnet haben soll, soll ein anderer Nachbar sofort das Schloss ausgetauscht haben, um die 92-Jährige vor Schlimmeren zu bewahren. (we)