Bochum. Die städtische Objektentwicklungsgesellschaft errichtet im Technologiequartier einen großen Anbau für Phenox GmbH. Im Juni 2016 soll er fertig sein.

Noch ist es nur eine plattierte Fläche. Aber an der Stelle, an der Unternehmer Hermann Monstadt und Wirtschaftsförderer Ralf Meyer an diesem Nachmittag stehen und gemeinsam in einen Bauplan schauen, soll in gut sechs Monaten der Erweiterungsbau der Phenox GmbH stehen. Um 1000 auf dann insgesamt etwa 2400 Quadratmeter wächst der Standort des 2005 von Monstadt gegründeten Medizintechnik-Unternehmens.

Und es wird auch allerhöchste Zeit für den Anbau an das bisherige Firmengebäude. Noch erledigt Phenox aus Platzmangel einen Teil seiner Produktion im nahe gelegenen Biomedizinzentrum an der Uni. Aber nachdem gerade die Zulassungen für den russischen und indischen Markt erfolgt ist und demnächst die USA und China folgen sollen, ist Eile geboten.

Keine weitere Fläche mehr frei

„Deshalb sind wir auch froh, dass die Wirtschaftsförderung uns so unterstützt“, sagt Hermann Monstadt. Denn die stellt seiner Firma den nötigen Platz zur Verfügung. Bauherr des Anbaus ist nicht die Phenox („Wir konzentrieren uns auf unser Kerngeschäft, Flexibilität ist für uns lebenswichtig“), sondern die Objektentwicklungsgesellschaft (OEG), ein Tochterunternehmen der städtischen EGR und VBW. Sie besitzt und vermietet derzeit im Technologiequarter einige Immobilien, kann nun aber an dieser Stelle keine weiteren Flächen mehr anbieten. „Deshalb bin ich froh, dass wir in zwei, drei Jahren auf dem Opel-Gelände weitermachen können“, sagt Wirtschaftsförderer Meyer.

Zwei Bochumer Firmen sind „Champions 2016“

Zu den Wachstumschampions 2016 gehört die Phenox GmbH. Als Achte in der Kategorie „Elektronik, Elektro- und Medizintechnik“ gehört sie als eine von zwei Bochumer Firmen zu dem Ranking, dass das Statistikunternehmen Statista zusammen mit dem Magazin Focus erstellt hat. „Wenn man nur die Medizintechnik betrachtet, sind wir sogar Zweiter“, so Phenox-Geschäftsführer Herman Monstadt. Der Umsatz 2014: 10 Millionen Euro.

Eine weitere Bochumer Firma wird unter den 500 Wachstumschampions geführt. In der Kategorie „Großhandel“ belegt der Teppichhersteller Miinu mit einem Umsatz von etwa zwei Millionen Euro (2014) Platz 23.

Die Phenox hätte auch auf dem Gesundheitscampus jenseits der Universität andocken können. „Da wären wir thematisch auch gut aufgehoben“, sagt Hermann Monstadt. Sich diesseits der Uni an der Lise-Meitner-Allee noch einmal vergrößern zu können, bringe aber den Vorteil mit sich, nicht umziehen zu müssen. Viel mehr als ein Wanddurchbruch an der bestehenden Immobilie ist nicht nötig – ein unschätzbarer Vorteil.

65 Arbeitsplätze sollen im irischen Galway entstehen

130 Beschäftigte zählt die Phenox GmbH mittlerweile. Sie entwickeln, produzieren und vertreiben an der Lise-Meitner-Allee in unmittelbarer Nähe zu weiteren Hightech-Firmen Medizinprodukte der höchsten Risikostufe zur Behandlung von Erkrankungen, die die Blutgefäße betreffen. Etwa 20 weitere Arbeitsplätze sollen in nächster Zeit geschaffen werden.

Zugleich baut das Unternehmen im irischen Galway einen Produktionsstandort. 65 Arbeitsplätze sollen dort entstehen. Beliefern sollen sie vor allem die Medizinmärkte in den USA und in China. „Die Entwicklung bleibt aber in Bochum“, sagt Mitinhaber Monstadt. Gerade die unmittelbare Nähe zur Universität sei ein unschätzbarer Vorteil für das Unternehmen.