Bochum. Neubauten auf dem Campus in Querenburg sind ein Jahr in Verzug. Nach dem Ärger überwiegt nun aber die Vorfreude auf das künftige Quartier.
Die Hochschule für Gesundheit (HSG) soll zum Start des Wintersemesters 2015/16 am 21. September den Lehrbetrieb im Neubau auf dem Gesundheitscampus in Querenburg aufnehmen. „Weitere böse Überraschungen sind aus unserer Sicht nicht mehr zu befürchten. Wir sind fest davon überzeugt, dass der BLB seine jüngsten Zusagen einhält und es bei dem einen Jahr Verspätung bleibt“, erklärt HSG-Vizepräsident Werner Brüning.
Der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) hatte die Fertigstellung mehrfach verschoben. Ursprünglich sollten die beiden Neubauten zum Wintersemester 2014 bezogen werden. Aufgrund gravierender Probleme insbesondere beim Brandschutz verzögert sich der Bau und damit der Umzug der Hochschule jedoch um zwölf Monate – mit welchen finanziellen Folgen, ist nach wie vor ungewiss.
Terrasse, Hofgarten und Cafeteria
Bei der HSG ist der Ärger über die Verzögerung inzwischen der Vorfreude auf das neue Domizil gewichen. „Gut Ding will Weile haben“, schmunzelte Brüning bei einem Rundgang mit der WAZ. Tatsächlich erwartet die Studierenden, Lehrkräfte und weiteren Mitarbeiter eine Hochschule auf höchstem technischen, energetischen und architektonischen Niveau. Erster Hingucker ist die opulente, 15 Meter breite Terrasse, die vor den künftig drei Campus-Bauten angelegt ist. Sämtliche Neubauten sind über die Flaniermeile zu erreichen:
- das Institutsgebäude (Bauteil B), das die Seminar- und Laborräume für die Studenten ebenso beherbergt wie die HSG-Verwaltung;
- das benachbarte, lichtdurchflutete Veranstaltungszentrum (Bauteil C) mit Audimax für 400 Studierende, Mensa und Bibliothek.
1300 Studenten finden in Querenburg Platz
Die Neubauten in Querenburg bieten der Hochschule viermal soviel Platz wie im jetzigen Provisorium an der Universitätsstraße.
In den nächsten Jahren wird die HSG auf 1300 Studenten wachsen. Bereits jetzt wird über zusätzliche Studiengänge nachgedacht.
Der Campus mit dem künftigen Bauteil A für Landeseinrichtungen und Institute hat ein Gesamtvolumen von 140 Millionen Euro.
Hinter dem Gebäudekomplex wurde eine Parkpalette mit 500 Stellplätzen auf zwei Etagen errichtet. Zwischen den beiden Bauten (mit Verbindungsgang) grünt in den nächsten Monaten ein schmucker Hofgarten heran. Eine Cafeteria mit Außengastronomie soll den Erholungsfaktor gleichfalls steigern.
Ende des Sommersemesters folgt die restliche Hochschule
Der Umzug wird in zwei Etappen erfolgen. Werner Brüning: „In den beiden ersten Mai-Wochen wechselt zunächst die Verwaltung nach Querenburg. Anfang August, nach Ende des Sommersemester, folgt die restliche Hochschule.“
Der Lehrbetrieb mit mehr als 800 Studierenden könnte dann zum Wintersemester beginnen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Verträge für die zusätzlich angemieteten HSG-Dependancen in der Arbeitsagentur, bei Mercedes Lueg, Verdi und am Glockengarten gekündigt.
Wer künftig das HSG-Provisorium an der Universitätsstraße nutzen wird, steht noch nicht fest. Wie es heißt, zeigt die Ruhr-Uni Interesse an den frei werdenden Räumen.