Bochum. . Kurioses aus fünf Sammlungen wartet auf die Besucher: Katzen, Baukästen, Mundharmonikas und Kaffeemühlen sowie ein Zimmer im 50er-Jahre-Stil.

Verschmitzt blickt der „schmutzigste Kater der Welt“ von der Wand. Der Schmuddelcomic „Fritz the Cat“ (1972) ist wohl nur wenigen noch ein Begriff, das original Filmplakat ist umso mehr ein echtes Unikat. Und davon, dass Peugeot vor Jahrzehnten Kaffeemühlen vom Ausmaß eines Minifernsehers hergestellt hat, darf sich der Besucher nur zwei Räume weiter überzeugen.

Im Kulturhistorischen Museum im Haus Kemnade gibt es ab Sonntag wieder viele Schätzchen aus privaten Sammlungen zu bestaunen. In Kooperation mit der Sparkasse wird dort die kostenlose Ausstellung „Jäger und Sammler – Kostbare Schätze aus Bochumer Sammlungen“ präsentiert. „Die Schau zeigt Kuriositäten, die aber für viele Menschen einen Wiedererkennungswert von früher haben“, erklärt Kuratorin und Sparkassenmitarbeiterin Margit Salzmann das Konzept. Rund 1000 Exponate können die Besucher auf 200 Quadratmetern entdecken.

30 Jahre Sammelleidenschaft

370 Ausstellungsstücke haben allein Bärbel und Dieter Wenzel beigesteuert – Katzen in allen denkbaren Variationen. Neben besagtem Filmplakat warten unter anderem Parfümflaschen, längst vergessene Werbetafeln, Glasschneider oder alte Rauchverzehrer in Katzenoptik auf neugierige Besucher. „Eines unserer Lieblingsstücke ist eine über 100 Jahre alte Pfeife mit Katzenkopf, bei der der Rauch aus den Ohren entweicht“, sagt Bärbel Wenzel stolz. Begonnen hat ihre Sammelleidenschaft, die neben Katzen auch Möpse umfasst, vor rund 30 Jahren in Amsterdam. Seitdem sind immer neue Stücke hinzugekommen – von Flohmärkten, Antik-Messen oder aus dem Internet.

Seinen Fundus bereits komplettiert hat dagegen Franz Mittag. Er stellt im Haus Kemnade rund 170 Mundharmonikas aus. Und die sind weit vielfältiger als man denkt. Außergewöhnlich ist beispielsweise die Trompetenmundharmonika, mit der Franz Mittag „immer noch die richtigen Töne“ trifft, wie er sagt.

Utensilien aus den 50er Jahren

Auch Fans der 50er Jahre kommen auf ihre Kosten. Auf sie wartet ein Zimmer voll mit Utensilien aus der Zeit des Rock‘n’Roll – quietschbunte Cocktail-Shaker, Toaster und Pommes-Frites-Schneider ebenso wie ein Wählscheiben-Telefon und die passenden Möbel.

Jäger und Sammler

1/19

Kaffeemühlen unterschiedlichster Art und uralte Baukästen für Kräne, Flugzeuge und Lkw runden die Ausstellung ab. „Sammler sind ein eigenes Völkchen, die Szene trifft sich hier. So kommen wir an neue Aussteller“, sagt Margit Salzmann. Und das sei gut so: „Die Vielfalt macht die Faszination aus.“