Bochum. . Das neue Museum unter Tage im Bochumer Schlosspark Weitmar zeigt als Dauerausstellung über 300 Beispiele von Landschaft in der Kunst aus sechs Jahrhunderten.
Das Museum unter Tage wird ab dem Wochenende für die Öffentlichkeit zugänglich sein, nach einjähriger Bauzeit wurde das abschließende Erweiterungsgebäude des Museumsensembles Situation Kunst im Schlosspark Weitmar fertig gestellt.
Die unterirdischen Ausstellungsräume in sieben Metern Tiefe unter dem Schlosspark bieten auf einer Fläche von über 1350 Quadratmetern zukünftig Platz für Wechselausstellungen, vor allem aber für die Dauerausstellung „Weltsichten“. Und die ist in vielerlei Hinsicht einzigartig – gezeigt werden Landschaftsbilder in der Kunst aus sechs Jahrhunderten, wobei nicht einzelne Stile oder Epochen bevorzugt ausgestellt werden, sondern ein pluralistischer Blick über die Zeiten hinweg ermöglicht wird.
Bis in die Gegenwart hinein
Das Konvolut umfasst mehr als 350 Werke, wobei das Spektrum der „Weltsichten“ vom 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart reicht. Vom klassischen Ölgemälde bis zur raumfüllenden Video-Sound-Installation über das „Goldenen Zeitalter“ der holländischen Malerei im 17. Jahrhundert bis zu Pop-Art-Beispielen oder Fotografien der globalisierten Gegenwart spannt sich das Netz der Themenfindung der internationalen Künstlerinnen und Künstler.
Künstlerische Durchdringung
Deutlich wird, dass das übergreifende Motiv „Landschaft“ weit mehr meint, als die Abbildung oder Verfremdung der Natur bzw. der Realität. Immer fließen gesellschaftskritische, ästhetische und/oder verspielte Aspekte mit ein. Schließlich eignet sich die künstlerische Landschaftsdarstellung wie kein anderes Medium dazu, den Blick des Einzelnen auf die jeweilige Umwelt zu thematisieren. Es geht nie um das „Abmalen“ der Wirklichkeit, sondern immer um deren künstlerische Durchdringung.
Öffnungszeiten und Eintritt
Das Museum unter Tage ist ab Samstag (14.11.) geöffnet. Der Eintritt in die Ausstellung im MuT wird 5 Euro, ermäßigt 3 Euro, betragen. Der Eintritt in die Dauerausstellung ist nach wie vor frei.
Öffnungszeiten sind Mi. bis Fr. 14-18 Uhr sowie Sa., So. u. feiertags 12-18 Uhr. Führungen nach Vereinbarung.
„Die inhaltliche Konzentration auf das Thema Landschaft fügt sich schlüssig in das Konzept des bestehenden Ensembles von Situation Kunst“, sagt Alexander von Berswordt-Wallrabe, der die Exponate zusammengetragen hat. Große Namen wie Courbet, Bellini, Cézanne, Corot oder Klee stehen neben eher unbekannten wie Catalina Pabón, Georg Anton Rasmussen oder Albrecht Schnider.
Überraschende Umwälzungen
Deutlich wird , wie sich im Laufe der Jahrhunderte in der künstlerischen Sicht auf die Welt Wandlungen, Brüche und oft überraschende Umwälzungen entwickeln. Immer ist dabei die Kunst selbst – ihre Qualität – das Maß der Dinge. Darauf legt die Ausstellung im Museum unter Tage wert. „Gezeigt werden nicht Namen oder ,Hitparaden’, sondern gute Bilder“, betont von Berswordt-Wallrabe.