Bochum. . Verein und Stiftung erinnerten an zehn Jahre dauernden Einsatz. Über 200 Menschen kamen zur Benefizveranstaltung ins Stadtwerkehaus.

„Niemals aufgeben“, dieses Tattoo zeigte einer der an Duchenne erkrankten Jugendlichen stolz am Samstag bei der Gala „Hoffnung für Duchenne“. Es könnte auch das Motto des Vereins „Aktion Benni & Co“ sein. Denn seit zehn Jahren hat die Organisation ihren Sitz in Bochum und setzt sich von hier aus deutschlandweit für Kinder und Jugendliche ein, bei denen die tödliche Muskelkrankheit diagnostiziert wird. Die Benefizgala zum Jubiläum bot nun die Möglichkeit, Information und Unterhaltung zu verbinden.

Mehr als 200 Jubiläumsgäste

Mehr als 200 Menschen waren im Foyer der Stadtwerke zusammengekommen, um gemeinsam zurückzublicken. Unter den Gästen waren nicht nur zwölf Betroffene, sondern auch deren Eltern, Unterstützer des Vereins, und sogar Menschen, die bisher wenig bis nichts mit dem Verein zu tun hatten. Der Abend sollte dazu dienen, in Kontakt zu treten, sich auszutauschen. „Man ist hier unter Gleichgesinnten“, erzählen zum Beispiel Erika und Christian Lichtenberg, deren Sohn ebenfalls von der Krankheit betroffen ist.

Aber auch die Unterhaltung kam beim Jubiläumsabend nicht zu kurz: Die Bochumer Symphoniker sorgten zusammen mit dem Buffet für glückliche Gesichter, ebenso die Gold Flames Cheerleader, der Zauberkünstler Tillmann Wiegand und die Starlight Band. Das besondere Highlight war aber Noh Gourie, ein 25-jähriger Rapper, der selbst an Duchenne erkrankt ist: „Er hat nur noch zwei Finger, die er bewegen kann, hatte einen Luftröhrenschnitt, aber er rappt immer noch“, so Silvia Hornkamp, Geschäftsführerin von „Benni & Co“.

Preisgeld soll für Doktorandenstelle genutzt werden

Im Rahmen der Gala wurden auch mehrere Humanpreise und ein Forschungspreis vergeben. Der Humanpreis ging unter anderem an die ehemalige Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz, die seit zehn Jahren Patin des Vereins ist. Außerdem wurden zahlreiche engagierte Eltern geehrt. Mit dem mit 50.000 Euro dotierten Forschungspreis wurden Prof. Matthias Vorgerd und Dr. Andreas Unger bedacht. Vorgerd setzt sich im Bergmannsheil für die Erforschung von Muskelkrankheiten ein, Unger arbeitet an der Ruhr-Universität an Studien mit. Das Preisgeld soll für eine Doktorandenstelle in dem Bereich genutzt werden. „Wir schauen uns unter dem Elektromikroskop die Patientenproben an“, erklärt Andreas Unger die Arbeit. Hier mit menschlichen Material aus dem Bergmannsheil arbeiten zu können, ist besonders in der Wissenschaft. So zeigt sich Unger auch zuversichtlich: „Wir werden den gordischen Knoten um die Duchenne-Krankheit vielleicht nicht knacken, aber einen Beitrag leisten.“