Bochum. . Figurentheater vom Feinsten erwartet die Besucher beim Festival zur 44. Verleihung des Fritz-Wortelmann-Preises. Drei Tage volles Programm.
„And the winner is...“ Ein Hauch von Oscar-Verleihung schwingt mit, wenn die Preisträger des Fritz-Wortelmann-Preises verkündet werden. Nur der Ort dieser Gala ist weniger glamourös: Verliehen wird der „Fritz“ auch bei der 44. Auflage des Figurentheater-Wettbewerbs im Großen Ratssaal des Rathauses (Sonntag, 29.11., 11 Uhr). An dieser Tradition wird nicht gerüttelt.
Zuvor gibt es drei randvolle Tage mit Figurentheater vom Feinsten. 130 Mitwirkende aus ganz Deutschland zeigen 23 Beiträge auf fünf Bochumer Bühnen. „Sie diskutieren, essen miteinander, knüpfen Kontakte und feiern“, sagt Festivalleiterin Annette Dabs. „Die Begegnung ist wichtiger Bestandteil des Festivals.“
Die Amateure können sich auf ein Preisgeld von 4000 Euro freuen, die Profis auf eine honorierte Einladung zum renommierten Fidena-Festival im kommenden Jahr – und natürlich auf den neu gestalteten „Fritz“. Erstmals in der knapp 60-jährigen Geschichte dieses Preises gibt es eine Skulptur, die der Bochumer Künstler Christoph Platz nach einem Porträt des Bildhauers Friedrich Gräsel schuf.
Expressionistische Collage zum Ersten Weltkrieg
Vom gehaltvollen Kindertheater bis zum Figurenspiel für Erwachsene: Das Programm klingt vielversprechend. So entwickeln gleich zu Beginn fünf Stuttgarter Spieler eine expressionistische Collage zum Ersten Weltkrieg. Titel: „Selbstbildnis als Soldat“. Die Marionetten auf der Bühne bilden Duos mit den Spielern, die als Zeitzeugen auftreten (Donnerstag, 26.11., 18.30 Uhr, Prinz-Regent-Theater).
Frei nach den Brüdern Grimm erzählt „Manufaktur“ aus Berlin eine Geschichte rund ums „Fürchten“ mit Referenzen beim Film „Blair Witch Project“ und dem Prager Schwarzlicht-Theater (26.11., 21 Uhr, Zeche Eins). Abgefahrene Tiermasken zeigt das „El Cuco Projekt“ bei „Serving Suggestion“ (deutsch: Serviervorschlag): Ihr Figurentheater für Erwachsene bewegt sich auf der Grenze zwischen Bildender Kunst und Choreographie (27.11., 21 Uhr, Zeche Eins).
Neufassung eines Kinderbuchklassikers
Für Kinder ab fünf Jahren ist die Neufassung des Kinderbuchklassikers „Der Mondmann“ gedacht, die Tobias Eisenkämper vom Theater Plauen-Zwickau zeigt. Als Prof. Bunsen den Plan schmiedet, den Mond in seine Gewalt zu bringen, holt er mit einer Rakete versehentlich den Mondmann auf die Erde (28.11., 19 Uhr, Prinz-Regent).
Für Kinder von 6 bis 10 Jahren ist die anrührende „Robostory“ der Bochumerin Yvonne Dicketmüller gedacht, die ihre Ausbildung im Figurentheater-Kolleg in Langendreer erhielt (27.11., 15 Uhr, Kunsthallen Rottstraße 5).
Sehenswerter Stop-Motion-Film
Der Berliner Künstler Joachim Hamster Damm gestaltete in Bochum einst Bühnenbilder für Leander Haußmann. Mit seinem Künstlernetzwerk „Fluchtkunst“ hat er einen Animationsfilm entwickelt. Titel „Running“. Kein Figurentheater im klassischen Sinn, aber ein sehenswerter Stop-Motion-Film (27.11., 16.30 Uhr, Thealozzi).
Entritt frei. Kartenreservierung: Tel. 0234 / 477 20. Für einige Vorstellungen gibt es nur noch Restkarten. Das komplette Programm: www.fidena.de