Bochum. . Ein junges Liebespaar steht seit Montag wegen eines schweren Raubes vor dem Bochumer Landgericht. Opfer ist die Mutter der angeklagten Frau.
War der brutale Raubüberfall auf die eigene Mutter (51) ein skrupelloses und von Anfang an geplantes Verbrechen oder nur ein aus dem Ruder gelaufenes Familiendrama? Das klärt seit Montag das Landgericht. Dort sind eine 23-jährige Bochumerin und ihr Freund (22) angeklagt.
Der Vorwurf: Am 26. Mai attackierten die Angeklagten (U-Haft) in ihrer Wohnung in Wiemelhausen die Mutter der Frau, um ihr Geld zu rauben. Der Mann wollte mit einem Baseballschläger auf sie einschlagen, doch die 51-Jährige hob schützend ihre Unterarme hoch. Weil sie vor Schmerzen laut schrie, drückte der 22-Jährige ihr ein Kissen aufs Gesicht und würgte sie. Die Angeklagte reichte ihm eine Schusswaffe, die er an die Schläfe des Opfers setzte.
Opfer erlitt offenen Bruch des Handgelenks
Mit dem Rucksack der Mutter, in dem 1000 Euro und ein Handy lagen, und ihrem VW flüchteten die Angeklagten. Ein SEK der Polizei fasste sie zwei Tage später.
Die Mutter erlitt u.a. eine offene Fraktur des Handgelenks. Ärzte mussten ihr eine Metallplatte implantieren. Die Angeklagten sind teilweise geständig. Der Raub sei nicht geplant gewesen. Hintergrund sollen massive Familienprobleme zwischen der Mutter und ihrer Tochter sein. Am 1. Dezember wird der Prozess fortgesetzt.