Bochum. . Der Gründergipfel NRW informiert junge Unternehmer zum Thema Selbstständigkeit. Experten beraten zu allen Phasen der Existenzgründung.

Denkt man an Start-Ups, verbindet man den Begriff meistens mit Berlin. Doch auch in Nordrhein-Westfalen entscheiden sich viele dazu, ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Am Freitag traf sich die Gründerszene beim Gründergipfel NRW in der Jahrhunderthalle, um alles rund um die Themen Existenzgründung und Unternehmensnachfolge zu erfahren.

Erfahrungen austauschen

Zusammen mit Klaus Neuhaus, dem Vorstandsvorsitzenden der NRW-Bank, eröffnete Wirtschaftsminister Garrelt Duin die Fachmesse. Zu Beginn stellte er fest: „Gegen den Bundestrend hat die Zahl der wirtschaftlich bedeutenden Gründungen in NRW zugenommen.“ Dennoch bleibe gerade das Ruhrgebiet noch immer weit unter seinen Möglichkeiten – obwohl die geringe Distanz zwischen einzelnen Städten und der Wandel in vielen Stadtgebieten gute Voraussetzungen biete.

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Den ganzen Tag lang berieten Experten der Startercenter NRW, des Bundeswirtschaftsministeriums, verschiedener Banken und andere Akteure aus der Gründerlandschaft an ihren Ständen kostenlos zu allen Phasen der Gründung. Außerdem hatten Teilnehmer die Möglichkeit, sich in Talkrunden und Foren über Aspekte der Gründung und Entwicklung von Unternehmen zu informieren. Vor der Jahrhunderthalle versorgten junge Gastronomen in Food-Trucks die Besucher.

Unternehmer und TV-Koch Nelson Müller – der mit 36 Jahren bereits zwei Restaurants betreibt – vergleicht die Neugründung eines Unternehmens mit einem Rezept: „Das Rezept ist wie der Businessplan, die Zutaten stehen für die verschiedenen Eigenschaften, die ein Unternehmer braucht.“ Neben Kartoffeln für Stärke seien Schalotten als Bindemittel nötig. „Dann braucht jedes Unternehmen noch etwas Besonderes, wie zum Beispiel Gewürze, um sich von den anderen abzuheben“, sagt Müller.

Erfolgreicher dank Beratung

Auch das Coffee-Bike hebt sich von anderen Kaffeeläden ab: Markus Buscher startete in Bochum mit dem Franchise-Unternehmen und einem eigenen Café auf drei Rädern in die Selbstständigkeit. Gestern ließen sich die Mitarbeiter Maximilian Krüger und Desiree Westhoff von Duin und Müller über die Schulter schauen.

Jungen Gründern will Duin vor allem eines mit auf den Weg geben: „Traut euch – aber macht es nicht alleine.“ Gerade am Anfang sei es wichtig, mit anderen über seine Pläne zu reden. Sogar Nelson Müller gibt zu, dass er über eine Veranstaltung wie den Gründergipfel froh gewesen wäre. „Auch wenn es ohne Fehler nicht geht und man aus ihnen lernen kann, ist es ratsam sich Hilfe zu holen.“ Die Zahlen geben ihnen recht: Die Erfolgsquote von Gründern, die sich professionell beraten lassen, liegt nach fünf Jahren bei rund 80 Prozent – ohne stehen die Chancen nur 50:50.