Bochum. Der Polizist Jens Borger, Diensthundeführer, hat mit seinem privaten Sporthund Quentin den deutschen Mestertitel für Rottweiler-Fährtenhunde geholt.

Dienstlich arbeitet der Bochumer Polizeibeamte Jens Borger (41) mit dem belgischen Schäferhund „Paco“ zusammen. Die beiden fangen Einbrecher, spüren Rauschgift und Sprengstoff auf oder sorgen bei Demos und Fußballspielen für Sicherheit. Als Privatmann hat er einen weiteren Hund, den Rottweiler-Rüden „Quentin von Avalon“ (7). Die beiden haben sich jetzt den Deutschen Meistertitel für Rottweiler-Fährtenhunde geschnappt. In Brandenburg setzte sich Quentin gegen 14 weitere Rottweiler durch, die besten Schnüffler dieser Rasse in ganz Deutschland.

Ein erfolgreiches Team: Jens Borger mit seinem Rottweiler Quentin auf einem Fährtengelände.
Ein erfolgreiches Team: Jens Borger mit seinem Rottweiler Quentin auf einem Fährtengelände. © Jens Borger

Borger ist mächtig stolz auf seinen schwarz glänzenden Gefährten. Er sei „sehr dominant“ und zeige eine „hohe Arbeitsbereitschaft“, sagte er Montag in einem Gespräch mit der WAZ. Gleichzeitig lässt der Polizist keinen Zweifel, dass Quentin ein vollwertiges Familienmitglied ist. „Er ist vom Wesen her zu Hause ein super Familienhund: ruhig, sachlich und relaxed“.

Hund und Herrchen trainieren mehrmals die Woche

Borger entdeckte erst relativ spät die Leidenschaft für Hunde, mit Anfang 30. Ein befreundeter Diensthundeführer bei einer auswärtigen Polizei brachte ihn auf den Geschmack. Wenige Jahre später wurde Borger selbst Diensthundeführer. Deshalb hat er jetzt zwei Hunde zu Hause, denn auch Paco, der dem Land NRW gehört, wohnt bei ihm. Schließlich brauchen auch Polizeihunde nach Feierabend einen sozialen Anschluss. Allerdings vertragen sich Quentin und Paco nicht und müssen zu Hause weithin getrennt leben.

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Quentin hatte Borger schon als Welpen bekommen. Drei- bis viermal pro Woche trainiert er mit ihm auf einem Trainingsgelände in Dortmund-Bövinghausen nahe Gerthe. Zum Finale der Deutschen Meisterschaften in Brandenburg waren die beiden dann in Top-Form. Auf einer durch einen Großbauern zur Verfügung gestellten Ackerfläche bekam jeder Rottweiler seine eigene Fährte und musste einer rund 1800 Schritt langen Spur eines Menschen (Fährtenleger) folgen. Vorgegeben waren dabei sieben Richtungsänderungen (90 Grad, spitze Winkel, Halbkreis). Außerdem wurden sieben Gegenstände ausgelegt, die das Tier seinem Herrchen durch Liegen, Sitzen oder Stehen vor dem Gegenstand anzeigen musste. Das Team Borger/Quentin holte 96 von 100 möglichen Punkten. Die Punktrichter des Allgemeinen Deutschen Rottweiler Klubs bewerteten dies als „vorzüglich“.

Der Meistertitel qualifiziert die beiden für die Teilnahme bei den Deutschen Meisterschaften aller Fährtenhunde im nächsten Frühjahr in Zülpich/Rhein-Erftkreis. Am Start werden auch belgische Schäferhunde, Boxer, Riesenschnauzer und andere Rassen sein. Borger: „Dann wird es schon schwieriger.“