Bochum. 16. Akademische Jahresfeier ist „Schlussstein“ zum 50. Geburtstag der Ruhr-Uni. Verabschiedung von Ex-Rektor Weiler. Scholz wird RUB-Ehrenbürgerin.
Wie ehrt man einen Menschen, wenn man ihm versprochen hat, ihn nicht zu ehren? Prof. Dr. Elmar Weiler, ehemaliger Rektor der Ruhr-Uni, hatte bei der Amtsübergabe genau dieses Versprechen seinem Nachfolger Prof. Dr. Axel Schölmerich abgerungen. Der aber fand eine Lösung: eine türkische.
Er rief Prof. Dr. Onur Güntürkün, den Leiter der Fakultät für Psychologie, an. Der wiederum bekam bei der 16. Akademischen Jahresfeier der Ruhr-Uni das Kunststück hin, „keine Laudatio“ auf Elmar Weiler zu halten. Ohne den Namen Weiler noch einmal zu nennen, hob er dessen besondere Bedeutung für die Entwicklung der Ruhr-Uni, die zahlreichen Veränderungen und positiven Entwicklungen während seiner Amtszeit hervor. Er machte das so gut, unterhaltsam, kurzweilig und offensichtlich auch inhaltlich treffend, dass Weiler danach Standing Ovations erhielt und Mühe hatte, die Menschen dazu zu bringen, mit dem Applaus aufzuhören.
Schlussstein der Aktivitäten
Es war eine von vielen Ehrungen an diesem Tag im Audimax. Es gab die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an die ehemalige Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz, die immer ein besonderes Verhältnis zur Uni gepflegt hatte. Es gab die Verleihung des Lore-Agnes-Preises für eine Karriereveranstaltung für Masterstudenten, die Verleihung des GDF-Preises an Dr. Jan Baedke und schließlich noch 23 Preise für Studierende.
Die Veranstaltungen aber war eben auch, so umschrieb es Axel Schölmerich, „der Schlussstein der Aktivitäten zu 50 Jahren Ruhr-Universität“. Ein kurzer Einspieler hatte zu Beginn noch einmal an die verschiedenen Aktionen im Jubiläumsjahr erinnert. An die RUB-50-Gala. Den Festakt im Audimax mit Bundespräsident Joachim Gauck. Die Blaupause, als die Uni-Straße gesperrt war und sich Uni-Mitarbeiter und Bochumer Bürger noch etwas näher kamen. Die Internationale Woche, als sich die zahlreichen Partner-Unis präsentierten. Bochums Bücher.
"Wir sehen hoffnungsfroh in die Zukunft"
Die Ruhr-Uni und die Stadt hätten endlich zueinander gefunden, sagte Schölmerich. Es sei ein Prozess, der viel zu spät begonnen und zu lange gedauert habe. Mit dem Ergebnis aber sei man jetzt zufrieden. In diesem Zusammenhang erinnerte er auch an ein Zitat von Ottilie Scholz. „Sie hat seinerzeit gesagt, die Ruhr-Uni sei ein Glücksfall für Bochum. Umgekehrt aber ist das auch der Fall.“
Und überhaupt: In seinem ersten Amtsmonat habe er bereits festgestellt, dass die Ruhr-Universität in der Gesellschaft auf große Achtung und Sympathie stoße. „Wir sehen hoffnungsfroh in die Zukunft. Wir haben als eine der wenigen NRW-Unis keinen Rückgang bei den Einschreibungszahlen.“