Bochum. . Premiere im Botanischen Garten der Ruhr-Uni. Eine Engelstrompete heißt nun Elmar Weiler. Anerkennung für seine Arbeit.

Fragen an Elmar Weiler hatte Prof. Thomas Stützel in den vergangenen Jahren eher selten. Wenn das allerdings der Fall war, ging der Direktor des Botanischen Gartens nicht in das Büro des Mannes, der seit Dezember 2006 und bis zum 30. September Rektor der Ruhr-Uni war. „Ich wusste irgendwann“, sagte Stützel, „dass er zwischen 8.30 und 10.30 Uhr im Botanischen Garten auftaucht. Da sah man ihn dann schon vom Weiten in seiner roten Jacke entweder mit Frau oder Enkelkind oder beiden.“

Besondere Beziehung zum Garten

Weiler hatte immer eine besondere Beziehung zum Garten der Uni. Sie ist jetzt noch etwas spezieller – denn jetzt ist er immer da. Seit Dienstag trägt eine Engelstrompete, eine Brugmansia aurea-Hybride, seinen Namen: Elmar Weiler. Dass sie zur Taufe nicht blühte, störte den Professor für Pflanzenphysiologie nicht.

„So ist das halt mit Pflanzen“, sagte dazu auch Theo Suchland (51). Der gebürtige Isselburger und Hobby-Botaniker hat die Pflanze gezüchtet. „Sie blüht nur zu bestimmten Zeiten und nicht dann, wenn man es will. Wir haben jetzt Herbst. Da holen wir eigentlich nur noch die Pflanzen zum Schutz rein.“ Um zu verdeutlichen, wie die Engelstrompete mit ihren – für diese Pflanzen ungewöhnlich – nach außen gerichteten Blütentrichtern in Blüte aussieht, war sie mit Fotos behängt. Sie zeigten die entsprechenden Blüten.

Zusammen mit Anke Leitner, einer Gärtnerin im Botanischen Garten, hatte Suchland irgendwann die Idee, die Engelstrompete nach Elmar Weiler zu benennen. „Eben auch“, so Leitner, „weil er immer dieses besondere Interesse am Botanischen Garten hatte und hat.“ Suchland ergänzte: „Es ist eine besondere Anerkennung für seine Arbeit.“

Zwei Elmar Weiler im Botanischen Garten

Zum ersten Mal in der mehr als 40-jährigen Geschichte des Botanischen Gartens wurde also am Dienstag eine neu gezüchtete Pflanze getauft. Erstmals wird so auch ein Alt-Rektor der Ruhr-Uni gewürdigt.

„Dass es genau diese Sorte geworden ist“, sagte Weiler, „hat mich total gefreut. Mit diesen Pflanzengattung habe ich mich vor 35 Jahren intensiv beschäftigt. Das ist ein netter Zufall. So schließt sich ein Kreis. Die Botanik kommt zu mir zurück. Das ist für mich eine Herzensangelegenheit.“

Stützel hofft, dass nun regelmäßig zwei Elmar Weiler im Botanischen Garten zu finden sein werden. „Uns war es wichtig, diese Taufe nicht zu machen, wenn Elmar Weiler noch in Amt und Würden ist. Sonst wären wir vielleicht in Erklärungsnot gekommen.“ Jetzt könnte das nur passieren, wenn die Pflanze eingeht.