Bochum. . Anerkennungskultur für hochbegabte Schülerinnen und Schüler. Auszeichnung für die Teilnahme am Netzwerk Hochbegabtenförderung.
Ende November, Anfang Dezember öffnen die weiterführenden Schulen jedes Jahr ihre Türen. Die Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen können sich dann mit ihren Eltern einen ersten Eindruck darüber verschaffen, was nach Beendigung der Grundschule auf sie zukommen könnte. Das Schiller-Gymnasium lädt in diesem Jahr an zwei Terminen, am 3. und 4. Dezember, zu diesen Informationsveranstaltungen. Dabei wird in jedem Fall auch das Wort „Begabungsförderung“ fallen. Sie wird an der Schiller-Schule groß geschrieben.
Zuletzt war Schulleiter Hans Georg Rinke in Essen, erhielt aus der Hand von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft eine Urkunde. Seit 2010 beteiligt sich die Schule am Netzwerk Hochbegabtenförderung. „Es ist immer eine Anerkennung, aus der Hand von Frau Kraft eine Urkunde überreicht zu bekommen. Anlass war, dass sich die Karg-Stiftung aus dem Projekt zurückzieht und das Netzwerk nun in das Projekt Zukunftsschulen übergeht. Wir sind aber auch schon länger als fünf Jahre in der Begabtenförderung aktiv.“
Die Begabungsförderung richtet sich dabei an zwei Schülergruppen. Zum einen an begabte und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler, die im Unterricht oder im Schulleben durch besondere Begabungen auffallen. Zum anderen richtet es sich an hochbegabte Schülerinnen und Schüler.
Besondere Lernstruktur
„Für beide Schülergruppen versuchen wir, durch Lernstruktur Begabung in Leistung zu verwandeln“, sagt dazu Lehrer Matthias Wysocki. „Pro Jahrgang fördern wir 100 begabte Schüler und 20 hochbegabte Schüler. Mit einem Teil der hochbegabten Schülern besuche ich zum Beispiel Freitag das Modern European Parlament. Dort setzen sie sich mit aktuellen europäischen Problemen auseinander. Gesprochen wird englisch. Das ist anspruchsvoll, ist aber Teil unser Anerkennungskultur. Hochbegabte sollen eben nicht das Gefühl haben, dass sie nerven, weil sie alles wissen. Auch sie wollen wir gezielt weiter fordern und fördern.“
Alle anderen Schülerinnen und Schüler der Schule aber auch. Dafür gibt es etwa die „Schillernden Projekte“, einen Projekttag, den die Schule jährlich durchführt. „Damit sprechen wir jeden an“, sagt Matthias Wysocki, der einer der fünf Lehrerinnen und Lehrer ist, die das Team Begabungsförderung an der Schule bilden. Sie kümmern sich auch um die Teilnahme der begabten Schüler am Fachunterricht der nächst höheren Klasse, die Schüler-Uni oder paralleles Fremdsprachenlernen.