Bochum. Weitere Beratungen über Art des Umbaus. SPD und AfD sehen großes Einsparpotenzial bei der neuen Dachkonstruktion. Allein dafür sind rund zwei Millionen Euro veranschlagt.
Bis es am Hauptbahnhof losgeht und der in die Jahre gekommene Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) umgebaut wird, kann es noch eine Weile dauern. Denn das 4,6 Millionen Euro teure Verkehrsprojekt liegt auf Wiedervorlage. Wie berichtet, hatte die SPD auf der letzten Ratssitzung Beratungsbedarf angemeldet und der Verwaltung eine umfangreiche Liste mit offenen Fragen zukommen lassen.
Aus der Fraktion ist zu hören, dass „wir davon ausgehen, dass wir bis zur Ratssitzung am 12. November Antworten bekommen und dann abgestimmt werden kann“. Im Zuschussantrag der Stadt wird konkret kalkuliert, dass von den rund 4,6 Millionen Euro Gesamtkosten maximal knapp 2,2 Millionen Euro aus dem Förderprogramm für den öffentlichen Nahverkehr zufließen können. Die Stadt müsste den angesichts der klammen Haushaltssituation happigen Betrag von 2,4 Millionen Euro selbst stemmen.
Teure Dachkonstruktion
Da zumindest bis Ende September immer noch kein Zuwendungsbescheid im Rathaus eingegangen war, geht also die Hängepartie gleich aus zwei Gründen weiter und ruft Begehrlichkeiten auf den Plan. Wolf-Dieter Liese hatte für die AfD einen Antrag formuliert, der Verwaltung prüfen lassen sollte, ob nicht die alten Stützen und Fundamente des ZOB erhalten bleiben könnten, um Geld zu sparen. Er führte das Vorgehen in einer bayrischen Gemeinde an, wo bei einem ähnlichen Projekt gute Erfahrungen gemacht worden seien. In ihrer Anfrage hatte die SPD ganz ähnlich argumentiert: „Mit über zwei Millionen Euro ist die geplante neue Überdachung der mit Abstand teuerste Einzelposten“, heißt es dort. Sogar ein Erhalt des alten Tonnendaches oder eine preisgünstigere Alternative wird ins Gespräch gebracht.
Die Bogestra als Hauptnutznießer spricht davon, dass das 1984 umgesetzte Konzept von gestern sei. Derzeit können gerade sechs Busse gleichzeitig abgefertigt werden. Im neuen Konzept sind dies acht Busse (fünf rund 18 Meter lange Gelenkbusse und drei Standardbusse mit zwölf Metern Länge). Zudem sind die Buchten im sogenannten Sägezahnmuster angeordnet, was eine deutlich schnellere An- und Abfahrt ermögliche. Das Verkehrsunternehmen erinnert daran, dass beim Bau gerade einmal 84 Millionen Fahrgäste im Jahr befördert worden sind, heute sind es mit 145 Millionen Personen beinahe doppelt so viel. Eine Entwicklung, die natürlich auch auf den Busverkehr wirke.
Unterdessen nutzt der Frauenbeirat die Zeit für eine eigene Anregung. Die Vorsitzende Angela Siebold schlägt vor, dass beim neuen Konzept ausreichend Sitzplätze vor allem für Ältere oder Eltern mit Kinder berücksichtigt werden sollten. Zudem regt sie Notrufpunkte mit einer Videoüberwachung an, dies erhöhe das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste wie in U-Bahn-Anlagen.