Bochum. . Dr. Klaus Hoffmann, Facharzt für ästhetisch-operative Medizin, beklagte auf der „Cosmedica“ eine Zunahme zweifelhafter nicht-ärztlicher Anbieter.

Dr. Klaus Hoffmann, einer der führenden Ärzte im Bereich der ästhetisch-operativen Medizin, warnt vor den Gefahren unqualifizierter Schönheitsbehandlungen und fordert mehr Qualität auf diesem boomenden Markt. Immer öfter kämen in Kosmetikstudios, Tattoo-Läden oder bei Heilpraktikern Methoden und Geräte zum Einsatz, die hohe Risiken für die Gesundheit haben könnten. Hoffmann, Leitender Arzt der Abteilung für ästhetisch-operative Medizin und kosmetische Dermatologie in der Uni-Klinik St. Josef-Hospital, sagte dies am Freitag auf der „12. Cosmedica“. Mehr als 300 Fachärzte waren für das zweitägige Forum im Hörsaalzentrum des St. Josef-Hospitals erwartet worden. Sie konnten sich einen Überblick über neueste Entwicklungen auf dem Markt der Schönheit verschaffen.

Zur Behandlung zum Beispiel bei Pigmenten, Tattoos oder Haarentfernung könne trotz rechtlicher Probleme jeder zum Laser greifen, der einen Gewerbeschein beantragt habe, sagte Hoffmann, der die „Cosmedica“ auch leitete. Außerdem könne sich jeder im Netz problemlos medizinische Geräte wie Laser oder Blitzlampen bestellen, aber die tatsächliche Wirkung und Risiken gar nicht beurteilen. Enttäuscht zeigte er sich von den Behörden. „Vater Staat ist da sehr zahnlos. Es wird nicht gebissen.“

Immer öfter wird Fett mit Hitze- oder Kälte-Behandlung beseitigt

Neben den gesundheitlichen Gefahren verwies Hoffmann auch auf das Versicherungsproblem bei nicht-ärztlichen Anbietern: Ginge etwas schief, sei der Kunde längst nicht so geschützt wie in einer Klinik.

Auf dem Kongress wurden auch Trends bei der Fettbeseitigung besprochen. Statt abzusaugen werde immer mehr die nicht-invasive Methode mit Kälte oder Hitze angewandt. Die Fettzellen würden in einigen Wochen oder Monaten absterben. Im März 2015 wird sogar eine ganz neue Laser-Maschine für die Fettbeseitigung im Josef-Hospital erwartet: Damit soll in 25 Minuten bis zu 30 Prozent Fett verschwinden.

Die Nachfrage von ärztlichen Schönheitsbehandlungen steigt stetig an. Meist bei Frauen, aber die Männer holen deutlich auf.