Bochum. Die Kinder- und Jugendverbände in Bochum werden ihren Beitrag zur Hilfe der Flüchtlinge leisten. Das wurde beim „Youth Open“-Festival bekräftigt.
Die weiter steigende Zahl von Flüchtlingen stellt auch die Kinder- und Jugendarbeit in Bochum vor große Herausforderungen. „Das Engagement ist immens. Wir werden das gemeinsam stemmen“, sagte Rolf Geers, Geschäftsführer des Kinder- und Jugendrings, am Samstag beim „Youth Open“-Festival auf dem Husemannplatz.
Zum neunten Mal hatten die Kinder- und Jugendfreizeithäuser und Jugendverbände den Aktionstag in der Innenstadt vorbereitet. Von HipHop bis zum Zirkus Pirella, von Karate bis zu Tänzen und Musik: Über 30 Gruppen zeigten auf und rund um eine kleine Bühne, wie bunt und vielfältig das Programm der Vereine, Verbände und Initiativen für die Kinder und Jugendlichen in unserer Stadt ist.
Sport, Spiel und Sprachunterricht
Dieses Angebot sollen auch möglichst viele Jungen und Mädchen nutzen, die mit ihren Familien als Flüchtlinge in Sammelunterkünften und Wohnungen leben. „Wenn wir von 4000 Flüchtlingen bis zum Jahresende ausgehen, heißt das: Wir begrüßen 1800 Kinder und Jugendliche. Für unsere alternde Gesellschaft ist das großartig, eine echte Chance. Allerdings muss es uns gelingen, die jungen Flüchtlinge zu integrieren. Der Kinder- und Jugendring wird dabei nach Kräften helfen“, versichert Rolf Geers.
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Die Arbeit für und mit den Neuankömmlingen laufe bereits auf Hochtouren. Die Sportvereine seien voll eingespannt. „Andere Verbände und Initiativen gründen Spiel- oder Bastelgruppen und gehen auch direkt in die Unterkünfte. Weil wir zahlreiche Migranten in unseren Reihen haben, etwa bei der Ifak oder Plan B, können immer mehr Sprachkurse eingerichtet werden. Auch Nachhilfe und Hausaufgabenbetreuung sind wichtig. Zudem gibt es Spendenaktionen, bei denen Kleidung oder Spielwaren gesammelt werden“, schildert Geers. Eine aktuelle Abfrage bei den Mitgliedsverbänden habe gezeigt: „Alle sind in Bewegung. Alle wollen ihren Beitrag für die Flüchtlinge leisten.“
Mehr Geld für die zusätzlichen Aufgaben sei zwar nicht zu erwarten. „Wir müssen alles mit dem vorhandenen Budget schaffen“, weiß der Geschäftsführer. Immerhin sei es aber gelungen, mit dem Kinder- und Jugendförderplan eine langfristige Finanzierung bis zum Jahr 2020 sicherzustellen. Er sieht für die 34 Mitgliedsverbände jährlich rund 600 000 Euro, für die 34 Jugendfreizeithäuser drei Millionen Euro vor. „Damit“, so Geers, „sind wir in Bochum auch im Vergleich zu den Nachbarstädten recht gut aufgestellt.“ Für 2016 sei eine Erhöhung der Zuweisungen um 3,5 Prozent vereinbart. Geld, das dringender denn je benötigt wird.