Bochum. . Die Stadt Bochum verschickt vor der OB-Stichwahl nun doch Wahlbenachrichtigungen. Die Kosten für den Urnengang steigen dadurch auf rund 370.000 Euro.
Entgegen ihren bisherigen Ankündigungen wird die Stadt Bochum im Vorfeld der Stichwahl des nächsten Oberbürgermeisters am 27. September erneut Wahlbenachrichtigungen an alle Wahlberechtigten verschicken. Das hat der Wahlausschuss nach dem ersten Urnengang am vergangenen Sonntag beschlossen, bei dem keiner der zwölf angetretenen Kandidaten die erforderliche Mehrheit erreichen konnte. Durch den erneuten Versand erhofft sich die Stadt eine „größtmögliche Wahlbeteiligung“ bei der Stichwahl, bei der Thomas Eiskirch (SPD) gegen Klaus Franz (CDU) antritt. Am Sonntag hatte die Wahlbeteiligung nur bei mageren 38,22 Prozent gelegen.
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Für die Stadt bedeutet die Entscheidung, dass der zweite Urnengang deutlich teurer wird als der erste. Weil die Wahlbenachrichtigungen kurzfristig hergestellt und versandt werden müssen, veranschlagt die Verwaltung jetzt rund 370.000 Euro für die Stichwahl, ein Plus von rund 70.000 Euro im Vergleich zur ersten Wahl am vergangenen Sonntag; insgesamt also 670.000 Euro für beide Wahlgänge. Ursprünglich war im Vorfeld mit Gesamtkosten von etwa 500.000 Euro gerechnet worden; 300 000 Euro für den ersten Wahlgang und 200 000 Euro für eine Stichwahl ohne erneute Benachrichtigungen. Wähler, die sich schon beim ersten Urnengang für eine Briefwahl entschieden haben, erhalten automatisch die Unterlagen auch für die Stichwahl.
Für den erneuten Versand hatte sich im Gespräch mit der WAZ auch der Verwaltungsexperte Prof. Jörg Bogumil ausgesprochen. Am Sonntag gab es in einigen Wahllokalen offenbar zudem Missverständnisse bei den im Gegensatz zu anderen Städten speziellen Benachrichtigungen in Bochum: Helfer haben perforierte Abschnitte an den Karten für eine mögliche Stichwahl nicht wie vorgesehen abgetrennt und an die Wähler zurückgeben.