Bochum. In Anlehnung an den Charlie-Chaplin-Klassiker steht die Herbst-Staffel im Zeichen neuer Technologien. Tradition trifft zeitgemäße Technik.
Die können faszinieren, aber auch ihre Tücken haben, wie sich bei der Premiere zeigte. Die Tradition des artistischen Handwerks mit der Innovation der zeitgemäßen Technik in Einklang zu bringen: Diesen Versuch unternimmt die Riemker Kleinkunstbühne mit ihrem aktuellen Programm.
Mit hochklassiger Akrobatik überzeugen die Kanadierin Santé Fortunato am Luftring und als Hula-Hoop-Tänzerin, die grazile Sarah Lindermayer auf dem Drahtseil und – der artistische Höhepunkt der Show – das hübsche Kraftpaket Antonia Modersohn am Chinesischen Mast. Der französische Comedian Fabien Kachev erzählt bizarre Geschichte allein mit Mimik, Gesten und Geräuschen: ein Humor, den man allerdings mögen muss.
Lichtmaler mit Taschenlampe
Immer wieder bringt das Ensemble aber auch experimentelle Elemente ins Spiel. Jean Olivier bedient sich bei seinen Zauberticks eines Tablets. Markus Mall erschafft mit illuminierten Diabolos visuelle Kunstwerke. Das absolute Glanzlicht indes setzt Oleg Basanov. Der Ukrainer zeichnet beim Lichtmalen mit einer Taschenlampe faszinierende Tiergemälde auf die Leinwand. Eine Technik, die das et-cetera-Theater so noch nie gesehen hat. Meisterhaft!
Als Premiere bei der Premiere war auch „Lilly“ angekündigt: eine Drohne, die Zauberer Jean Olivier als schwebende Assistentin zur Hand gehen soll. Doch beim Anflug auf die Bühne erlitt Lilly eine Bruchlandung. Der Akku streikte; die Drohne musste am Boden bleiben.
Trotz des zum Staffelstart flügellahmen Überfliegers: Die „Modernen Zeiten“ lohnen einen Besuch.
Bis 8. November donnerstags bis samstags 20 Uhr, sonntags
19 Uhr; www.variete-et-cetera.de