Bochum. Politisches Theater der American Drama Group im Schauspielhaus bietet eine intensive Inszenierung. Die Gruppe rollte überzeugend das Kernthema auf.
„The Life and Death of Martin Luther King” beleuchtete im Schauspielhaus die Konflikte des legendären Menschenrechtlers vor einem fast ausschließlich aus Schülern bestehendem Publikum. Zu Gast war die American Drama Group Europe, die schon mehrfach an der Königsallee ihr Können zeigte.
Kampf gegen Rassismus
Die Theatergruppe rollte in englischer Sprache – trotz Doppelbesetzungen und minimaler Ausstattung – im Stück von Paul Stebbings überzeugend das (pädagogische) Kernthema auf: der schwere Kampf gegen Rassismus im Alltag und die politischen Widerstände des Civil Rights Movements in den USA der 60er.
Mit zweifacher Perspektive wurde das Leben des Martin Luther King (bemerkenswert: Adrian Decosta) betrachtet. Durch die mediale Lupe von Nachrichtenbeiträgen einerseits, mit Fokus auf die Persönlichkeit, die Hadern und menschliche Fehler miteinbezieht andererseits. Die biblischen Worte „love your enemies“ wie auch die Rede „I have a dream“ standen im Stück zentral.
Den Nagel auf den Kopf getroffen
Im beigefarbenem Sixties-Anzug überzeugte der Nachrichtenreporter Nader (Jonathan de Mallet Morgan), mit Selbstbewusstsein ausgestattet behauptete sich Rosa Parks (Mary King). Das symbolische Spiel mit Ketten, die durchweg kurz gehaltenen Szenen, der nur von Gesang begleitete Tod Kings – hier traf die Inszenierung den Nagel auf den Kopf.
Die Akteure mussten leider mit lauter Stimme gegen die Unruhe der Schüler im Publikum ankämpfen.