Bochum. Seit dieser Saison gilt an einer Straße nahe des Stadions absolutes Halteverbot bei den VfL-Spielen. Die Stadt Bochum kontrolliert, ob es eingehalten wird.

Fans des VfL Bochum müssen bei Heimspielen auf einen beliebten Ausweichparkplatz in Stadion-Nähe verzichten. Auf der Karl-Lange-Straße östlich des Blumenfriedhofs gilt an Spieltagen ein absolutes Halteverbot in Richtung Süden. Auf Anregung der Polizei und auf Bitten der Stadt stellt der Verein als Veranstalter seit dieser Saison dort entsprechende, mobile Schilder auf. Die Befristung des Halteverbots orientiere sich an den Spielzeiten des VfL, erklärt Stadtsprecherin Tanja Wißing.

„Ich dachte, ich traue meinen Augen nicht“, erinnert sich ein Fan, der seit über 40 Jahren die Heimspiele des VfL besucht, an den Anblick der Schilder, die dort erstmals bei dem Testspiel gegen Borussia Dortmund standen: „Ich weiß nicht, was das soll.“ Das Parken in diesem Bereich habe nie ein Problem dargestellt. Und auch trotz der Schilder nutzten Fans die die Karl-Lange-Straße zum Abstellen ihrer Autos. Entweder sollte dort ein permanentes Verbot eingerichtet werden oder gar keins, fordert der 57-jährige Anhänger. Zumal: Pünktlich zum Anpfiff lasse die Stadt dort an Spieltagen Politessen patrouillieren.

Polizei: Straße muss „in beide Richtungen passierbar“ sein

Den Vorwurf der „Abzocke“ weist Wißing strikt zurück. Zwar kontrolliere die Stadt an Spieltagen, ob sich Autofahrer an das Halteverbot halten. Das erfolge allerdings auch „vorbeugend“. Zudem sei das Parken speziell auf dem Grünstreifen entlang des Friedhofs noch nie erlaubt gewesen. Das Halteverbot beziehe sich auf den Fahrbahnrand. Und der müsse an Spieltagen frei bleiben, um den Verkehrsfluss an dieser Stelle zu gewährleisten. Wißing spricht bezogen auf die Örtlichkeit von einem „klassischen Nadelöhr“, wenn das Parken dort erlaubt wäre. Jenseits von Heimspielen stelle sich das Problem nicht.

Dass die Karl-Lange-Straße bei einer gesperrten Castroper Straße „in beide Richtungen passierbar“ sein müsse, betont auch ein Sprecher der Bochumer Polizei. Mit dem Auto anreisenden Besuchern der VfL-Spiele rät Wißing, den Kirmesplatz oder das Parkhaus am Stadionring zu nutzen. Nicht zuletzt böten sich in Bochum auch Bus und Bahn oder der Weg zu Fuß oder mit dem Rad als Alternative an.