Bochum. Harpener Hellweg: Falschparker sollen verdrängt werden zugunsten eines Radwegs. Der wird nicht vor im Mai 2015 angelegt.
Geändert hat sich bisher nichts, sehr zum Ärger von Berthold Ostendorf. Der WAZ-Leser wohnt am Harpener Hellweg und spricht aus, was viele seiner Nachbarn empfinden: „Nach wie vor sind die Verkehrsbelastung und der Lärm enorm. „Wohnqualität gibt’s da nicht. Das Lkw-Nachtfahrverbot wird missachtet. Und Falschparker – viele sind Beschäftigte von anliegenden Firmen – blockieren den Fahrbahnrand.“
Besonders im Bereich zwischen Laurentiusstraße und Autobahnanschlussstelle Harpen ist die Strecke häufig Einmündung zugestellt. Und an der Maischützenschule parkten Eltern, die ihre Kinder zum Unterricht bringen, die schmalen Gehwege zu. Berthold Ostendorf hat beobachtet: „Dadurch müssen Passanten auf die Straße ausweichen.“
Die Bezirksvertretung Nord will mit der Ausweisung von Radwegen zumindest das Problem Falschparken lösen: Es soll ein Halteverbot ausgewiesen werden, wodurch für Mitarbeiter der ansässigen Firmen harte Zeiten anbrechen, und stattdessen Platz für Radfahrer geschaffen werden. Denn bislang gibt es keinen durchgängigen Radweg auf dem Harpener Hellweg; bislang endet er Richtung Innenstadt kurz vor der Einmündung Maischützenstraße.
Dort wechseln die Radler dann zumeist nicht auf die Straße, sondern auf den Gehweg - auch, weil der Fahrbahnrand von Lkw beparkt wird.
In Untersuchung einbeziehen
Die Bezirksvertretung Nord beharrt seit langem auf ein Gesamt-Verkehrskonzept für den Bochumer Norden. Das war für die Politiker sogar Bedingung für die Zustimmung zum Ruhrpark-Umbau gewesen.
Die Studierenden untersuchen die Situation und die Belastung in den Stichstraßen zum Ruhrpark. Auf Drängen des Bezirks Nord wird die Kreuzung Dietrich-Benking einbezogen, ebenso der Harpener Hellweg.
Das Personal fehlt
Die Verwaltung hatte von der Bezirksvertretung den Auftrag erhalten zu prüfen, ob ein Halteverbot durchsetzbar sei; das galt zuletzt als unproblematisch. Und eigentlich hätte die neue Radweg-Markierung längst vorhanden sein sollen, doch die Maßnahme hat sich verzögert. Dazu Oliver Trappe vom Presseamt der Stadt: „Aktuell befindet sich das Projekt in der internen Abstimmung im Haus und mit der Polizei. Die Ausschreibung, Vergabe und der Bau sind für 2015 fest eingeplant. Die Ausführung wollen wir im April oder Mai machen, weil dann die Witterung die Markierungsarbeiten zulässt.“
Das Problem Lkw-Nachtfahrverbot ist schwer zu lösen, weil für regelmäßige Kontrollen das Personal bei der Polizei fehlt, allenfalls punktuelle sind möglich.
Der Bezirk hatte – im Zusammenhang mit dem Umbau des Ruhrparks – ein umfassendes Verkehrskonzept verlangt und ausdrücklich auch den Harpener Hellweg einbezogen. Dass statt eines Verkehrsgutachters nun aus finanziellen Gründen „nur noch“ Studierende der Ruhr-Universität dieses Konzept erarbeiten sollen, sollte das Ergebnis hoffentlich nicht schmälern.