Bochum. Zwischen der Stadt Bochum und dem Akademischen Förderungswerk laufen Verhandlungen über eine längerfristige Nutzung eines alten Priesterseminars.
Über eine langfristige Nutzung des ehemaligen Priesterseminars am Kalwes laufen derzeit intensive Gespräche zwischen der Stadt und dem Besitzer Akademisches Förderungswerk (Akafö). Zahlreiche Interessierte, darunter auch Vertreter der derzeit noch 18 dort lebenden Studierenden und Flüchtlinge, kamen am Donnerstag zu einer Info-Veranstaltung. Von einer Vertreterin der Stadt Bochum erfuhren sie, dass der Komplex möglichst bald für die Nutzung von bis zu 185 Flüchtlinge hergerichtet werden soll.
Insbesondere Familien, so der Plan, sollen dort künftig leben, weil das Gebäude dafür gut geeignet sei. Akafö-Sprecher Peter van Dyk bestätigte die Gespräche. „Es gibt jedoch noch keine Ergebnisse.“ Fest steht allerdings, dass die derzeitige vorübergehende Nutzung lediglich bis zum nächsten Mittwoch, 26. August, möglich ist. Auf der Suche nach dringend benötigtem Wohnraum sei die Stadt daher auf das Akafö zugekommen.
Studentische Bewohner im Unklaren gelassen
Unter den Zuhörern war auch die Grüne Bürgermeisterin Astrid Platzmann-Scholten. Sie fragte nach, ob denn bei der jetzigen Planung auch die Frage des Schulwegs angesprochen worden sei, denn bis zur nächsten Schule ist es immerhin ein ziemlich weiter Weg.
Flüchtlinge in DeutschlandNach wie vor ungelöst stellte sich an diesem Abend auch der Konflikt zwischen den dort noch lebenden 18 Studierenden und dem Akafö da. Heimsprecher Erik Minte: „Wir haben überhaupt nichts gegen Flüchtlinge. Nur seitens des Akafö wurden wir nie wirklich gut informiert.“ Immer wieder sei nur von einer kurzfristigen Regelung die Rede gewesen. Und genau diese Unklarheiten seien für die studentischen Bewohner nur schwer nachzuvollziehen.
Derzeit leben in dem alten Priesterseminar, das vom Bistum Essen bereits vor über einem Jahr ans Akafö verkauft worden ist, bereits 85 Flüchtlinge, die meisten davon stammen aus dem Balkan. Zehn Familien mit Kindern sind darunter. Die Stadt möchte das Haus gerne hauptsächlich für Eltern mit Kindern nutzen. Dafür seien nur wenig Umbauten notwendig.