Querenburg. . Studentenwohnheim am Kalwes in Querenburg soll maximal bis Mitte Mai Notunterkunft bleiben

Es ist ein Kommen und Gehen im ehemaligen Priesterseminar am Kalwes. Lediglich sieben bis zehn Tage bleiben die Kosovo-Flüchtlinge in dem Studentenwohnheim, dann wird der überwiegende Teil von ihnen zurück in die Heimat geschickt. Manuela Hildebrand vom Akademischen Förderungswerk (Akafö), das vor zwei Jahre das Priesterseminar erworben hat, berichtete der Bezirksvertretung Süd gestern über die aktuelle Lage.

121 Flüchtlinge sind ihren Angaben zufolge derzeit an der Kollegstraße untergebracht. Sie leben Tür an Tür mit 25 Studenten. „Sicherlich eine schwierige Situation“, räumt Manuela Hildebrand ein, „schließlich haben sie sich diese ruhige Ecke bewusst ausgesucht, um sich auf die derzeitige Prüfungsphase vorzubereiten.“ Dennoch sei keiner von ihnen ausgezogen – trotz Umzugsangebot. Hildebrand wertet das als Zeichen, dass es funktioniert. Überhaupt habe sich alles gut eingespielt. Die Flüchtlinge – überwiegend Familien mit kleinen Kindern – seien beim ASB in den besten Händen.

Probleme bereite eher die Psyche. „Viele Flüchtlinge werden mit den tollsten Versprechungen, es gebe hier Begrüßungsgeld, nach Deutschland gelockt“, weiß Manuela Hildebrand zu berichten. „Auffallend viele der Flüchtlinge sprechen gut Deutsch, da erfährt man so einiges über die einzelnen Schicksale. Diese Verlockung vor Augen wird in der Heimat alles aufgegeben – und hier gibt es das böse Erwachen.“ Die Flüchtlinge erhielten lediglich ein Taschengeld, und die meisten würden rasch wieder abgeschoben. Hildebrand: „99 Prozent von ihnen.“

Laut Bezirksregierung Arnsberg soll das Priesterseminar maximal bis Mitte Mai Notunterkunft bleiben.