Bochum. . Für WAZ-Leser öffneten sich die Pforten des Freizeitbads Heveney. Nach der schweißtreibenden Technik-Führung warteten Spaß und Entspannung „all in“.
Jährlich über 200.000 Besucher schwitzen bei bis zu 100 Grad in den Saunen in Heveney. Dabei ist ein Gang durch die Technikzentrale des Freizeitbades ebenso schweißtreibend. Frag nach bei den vier Lesern, für die sich am Freitag im Rahmen einer WAZ-Ferienaktion die Pforten zur Unterwelt der Ruhrtaltherme öffneten.
„Es wird warm“, verheißt Thorsten Kröger, seit Januar Geschäftsführer der Freizeitzentrum Kemnade GmbH, zur Begrüßung. Vorher gibt’s coole Drinks. Mit eiskalten Fruchtgetränken werden Ute Striemer (56) mit ihrer besten Freundin Karola Tybus (58) sowie Reza Shourei (45) mit Söhnchen Padra und seinem Schwager Behzad Ezatian (30) willkommen geheißen. Drei WAZ-Gewinner kennen das Bad mehr oder weniger gut. Nur der Schwager betritt Neuland. Kein Wunder: Er lebt in Thüringen und ist gerade auf Familienbesuch.
Durch die Katakomben
Neun Millionen Mark, erfahren die Leser, hat das Freizeitbad beim Bau vor 30 Jahren gekostet. Die Erweiterung 2005 war mit 3,8 Millionen Euro fast noch einmal so teuer. Die Investitionen haben sich gelohnt: Mit jährlich rund 400.000 Gästen (etwas mehr als die Hälfte Sauna-Besucher) ist Heveney ein gefragter Treff für Freizeit und Erholung. Auch die seit 2013 getrennten Preise für Bad und Sauna hätten sich bezahlt gemacht: „Zwar weniger für unsere Bilanzen, aber vor allem für Familien, die für den reinen Badbesuch nun einen geringeren Eintritt zahlen“, so Kröger.
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Die Drinks sind geleert. Jetzt geht’s in die Schwitzhütte. Nein, nicht in die Sauna. Die ist erst später an der Reihe. Technik-Chef Frank Feierabend führt die WAZ-Gruppe durch die mitunter brüllend heißen Katakomben, die normale Gäste nie zu Gesicht bekommen: in die Herzkammer des Bades, ohne die wenige Meter darüber nichts geht.
Chlor wird selbst hergestellt
Es brummt. Es zischt. An einigen Stellen tropft Kondenswasser von der Decke. Nach einigen Schritten sind die Leser mittendrin in dem Geflecht aus Rohrleitungen, Kabeln, Trögen und Elektrik. Wir befinden uns direkt unter dem Hauptbecken. Unter 750.000 Litern Wasser, die hier aufbereitet und in Filteranlagen gereinigt werden. „Das Entleeren und Füllen des Beckens dauert jeweils eineinhalb Tage; ebenso lange wie das Erwärmen auf 29 Grad“, erklärt Frank Feierabend (der für den WAZ-Besuch eigens einen Urlaubstag opfert).
Reichlich zu schlucken hat die Technik auch an den 650.000 Litern im Außenbecken und den rund 300.000 Litern im bis zu 36 Grad warmen Solebecken, das wegen einer Kontrolle durch das Hygiene-Institut derzeit außer Betrieb ist, ab nächster Woche aber wieder geöffnet werden soll.
WAZ öffnet Pforten
Die Hitze, die von den Röhren und Leitungen abstrahlt, wird langsam unerträglich. 25 festangestellte Mitarbeiter und 29 Aushilfen sind von 6.15 (also drei Stunden vor Kassenöffnung) bis 23.30 Uhr im Drei-Schicht-Betrieb beschäftigt, erfahren die Leser noch. Und: dass das Chlor hier mit Kochsalz in großen Bottichen selbst hergestellt wird. Danach geht’s hinaus – und ab in die Umkleidekabinen. Auf Einladung des Freizeitzentrums dürfen die Leser einen kompletten All-inclusive-Tag mit Speis und Trank genießen. Ob sie nach der Führung noch Lust auf die Sauna hatten, ist nicht überliefert.