WAZ-Leser wähnen sich bei Niggemann im Schlaraffenland
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Bochum. . Für zehn WAZ-Leser öffneten sich die Pforten des Lebensmittel-Großmarktes Niggemann. Hier dürfen sonst nur Gastronomen und Händler einkaufen.
Im Schlaraffenland ist es kalt. Schweinekalt. Bibber-Temperaturen zwischen zwei und sieben Grad erwarten die hochsommerlich gekleideten WAZ-Leser in den Verkaufshallen. Gut, dass sich jeder Besucher eine warme Weste überziehen kann. So wird der Gang durch den Großmarkt Niggemann ein erwärmendes Erlebnis – und stillt manchen Heißhunger.
10 000 Quadratmeter umfasst der „Foodmarkt“ in Hofstede. Mit 230 Mitarbeitern wird ein Jahresumsatz von 80 Millionen Euro erzielt. Dimensionen, die undenkbar waren, als Werner Niggemann 1946 im Kreis Ahaus eine Verkaufsstelle für Geflügel und Eier eröffnete. 1956 errichtete er eine – damals noch beschauliche – Markthalle an der Speicherstraße, die Sohn Herwig als Geschäftsführer ab 1971 an gleicher Stelle zu einem der bekanntesten und bestsortierten Lebensmittel-Großmärkte in der Region ausbaute und etablierte.
Die zehn Leser, für die sich in dieser Woche im Rahmen der WAZ-Sommerserie die Pforten bei Niggemann öffneten, müssten als Otto Normalverbraucher gemeinhin draußen bleiben. Ausschließlich Gastronomen (in der Mehrzahl) und Fachhändler dürfen sich hier bedienen. Davon machen sie reichlich Gebrauch. 4500 Kunden sind registriert; 2000 Einkäufe pro Woche werden getätigt. Supermärkte füllen mit Niggemann-Ware ihre Fleisch- oder Käsetheken. Sterneköche wie der Dorstener Frank Rosin sind gleichfalls Stammkunden.
„Frischer kann keiner“: So formuliert Herwig Niggemann den Anspruch, dem sein Unternehmen gerecht werden will. Tag und Nacht. Obst und Gemüse höchster Güte, erlesenes Fleisch u.a. aus Argentinien, Texas, Brasilien oder Japan (Wagyu-Rind für 250 Euro das Kilo), Parmaschinken direkt vom italienischen Erzeuger, Käse-Spezialitäten auch für ausgefallene Ansprüche, Fisch und Meeresfrüchte in Qualität und Quantität, als liege Bochum an Nordsee, Atlantik oder Mittelmeer: „Das hat was vom Garten Eden“, schwärmt die WAZ-Gruppe, die vom Chef persönlich durch die Kühl-Halle geführt wird.
Keine Werbung: Nur die Ware zählt
Das Hauptgeschäft läuft am frühen Morgen, wenn die 30 farbenfrohen Transporter mit ihren Frischeladungen (u.a. vom Großmarkt Paris-Rungis, das Vorbild für Niggemann) eingetroffen sind. Auffällig: Es gibt keinerlei Werbung oder marktschreierische Deko. Was zählt, sind die Ware und der Tagespreis. Alles andere ist für die Experten, die hier einkaufen, überflüssig.
Worauf der Ruf des Familienunternehmens in der Branche beruht, erfahren die WAZ-Leser alsbald. Besser: Sie erschmecken es. Herrlich leckere Kostproben in den einzelnen Abteilungen mit Tomaten, Käse, Lachs und Schinken vermitteln einen Eindruck von dem hochwertigen Sortiment. Bei einer Blindverkostung mit Olivenöl beweisen unsere Leser Geschmack: Das beste Öl gewinnt.
Lieferant der Gastronomen
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„Wir sind Qualitätsfanatiker“, sagt Herwig Niggemann, der sich nur ein Geschäftsprinzip seines Vaters nicht zu eigen macht. „In god we trust – all others pay cash“, verlangte Papa von seinen Kunden ausschließlich Bares. Inzwischen werden auch Karten akzeptiert.
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