Bochum. Die Mitarbeiter der Betam Infrastructure GmbH erhalten im August die Kündigung. Viele Aufträge verloren, fast 200 Beschäftigte haben selbst gekündigt.
Das insolvente Straßenbauunternehmen Betam Infrastructure GmbH ist offenbar nicht mehr zu retten. Nach Auskunft des vorläufigen Insolvenzverwalters Rolf Weidmann (Essen) lässt sich die bundesweit tätige Firma mit Sitz an der Wasserstraße nicht fortführen, weil viele der 40 bis vor kurzem noch laufenden Bauaufträge bereits gekündigt wurden und außerdem nach der freiwilligen Kündigung von fast 200 ehemaligen Beschäftigten zu viel Kompetenz verloren gegangen ist.
Die meisten der verbliebenen 270 Beschäftigten – 230 sind der Bochumer Niederlassung an der Wasserstraße zugeordnet, kommen nach Auskunft der IG BAU überwiegend aber nicht aus der Region – sind von heute an freigestellt und werden im August die Kündigung erhalten.
Existenzbedrohende Verluste bereits 2014
Ihnen wurden, so Martin Koslowski von der IG Bau, mittlerweile die Mai- und Juni-Gehälter ausgezahlt. Für drei weitere Monate werden sie Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit bekommen.
Nach Einschätzung des vorläufigen Insolvenzverwalters gibt es Anzeichen dafür, „dass das Unternehmen bereits im Herbst 2014 unter existenzbedrohenden Verlusten litt und mit erheblichen Liquiditätsproblemen zu kämpfen hatte.“ Er kündigte an, in dieser Woche beim Amtsgericht die Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu beantragen.