Bochum. Das Bochumer Bauunternehmen Betam hat Insolvenz angemeldet. Jetzt geht es darum, ob zumindest auf einigen der Baustellen weiter gearbeitet werden kann. Ein vorläufiger Insolvenzverwalter ist bestellt.

Wenige Tage nachdem das Bochumer Bauunternehmen Betam Insolvenz angemeldet hat, nimmt die Sorge unter den 440 Mitarbeitern zu; 230 von ihnen sind am Bochumer Firmensitz an der Wasserstraße gemeldet. Thomas Schulz ist Sprecher des zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellten Anwaltes Rolf Weidmann: „Rolf Weidmann bemüht sich nun in einem ersten Schritt, dass die Mitarbeiter ihr Insolvenzübergangsgeld erhalten.“

Nach Informationen der WAZ sahen die Beschäftigten zum letzten Mal im Mai überhaupt Lohn von ihrem Arbeitgeber. Martin Koslowski, der für die IG Bau das Unternehmen betreut, sagt: „Es soll allerdings nur ein Abschlag von 600 Euro gezahlt worden sein.“ Im Juni hätte das sich schon da in Schwierigkeiten befindliche Unternehmen überhaupt keine Löhne mehr ausgezahlt.

Betriebsrat von Betam trat zusammen

Am Montag trat der Betriebsrat des Unternehmens zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen. Wie es hieß, sei dabei die Stimmung außerordentlich bedrückt gewesen. Wie die WAZ bereits in ihrer Samstagsausgabe berichtete, ruht derzeit an allen sechs aktuellen Baustellen der Betam die Arbeit.

Der vorläufige Insolvenzverwalter muss nun mit einem Gutachten klären, ob das Insolvenzverfahren überhaupt eröffnet werden kann und ob möglicherweise an einigen der Baustellen wieder die Arbeiten weiter geführt werden können. „Da wohl Rechnungen nicht bezahlt worden sind, haben die Zulieferer auch kein Material zu den Baustellen geliefert“, sagt Koslowski. Die Gewerkschaft werde nun die arbeitsrechtliche Vertretung übernehmen.

Wie es hieß, wurde das Unternehmen, das von drei Gesellschaftern geführt werde, erst im Januar 2015 am neuen Standort an der Wasserstraße zusammengeführt. Einzelne Bestandteile der neuen Baufirma seien aus der Insolvenzmasse ehemaliger Bauunternehmen übernommen worden.