Bochum. Der Recklinghäuser löst den kommissarischen Schulleiter Werner Schiller ab. Der 48-Jährige hat große Ziele.
Als Student der Ruhr-Universität Bochum aß Johannes Kohtz-Cavlak gerne die Ruhrpott-Delikatesse Nummer eins: „Ich war ein totaler Fan der Currywurst. Und Fiege-Pils ist auch mein Ding.“ Ein Anknüpfungspunkt war gegeben. Der Grund für die Entscheidung, als Rektor den kommissarischen Schulleiter Werner Schiller am Alice-Salomon-Kolleg abzulösen, war ein anderer: Der 48-Jährige war Landeskoordinator im Ministerium für Schule und Weiterbildung und dem Referat Sport und Gesundheit zugeordnet. Das Berufskolleg bot für Kohtz-Cavlak ein ideales Profil. Er will die Schule noch gesünder machen.
„Es geht mir darum, eine gesunde Schule zu schaffen. Das heißt ein Wohlgefühl für alle, Kollegen und Schüler. Ich kann es nicht allen recht machen, aber die Masse der Schüler soll gerne hierhinkommen“, wünscht sich der Sohn eines Pfarrers. Inhaltlich strebt er die Verwirklichung eines beruflichen Gesundheitsgymnasiums an, das derzeit an einigen Berufskollegs in NRW in der Testphase ist.
HSG-Kooperation vorantreiben
Außerdem möchte der gebürtige Hertener die Kooperation mit der Hochschule für Gesundheit entscheidend vorantreiben. Sein Büro als Landeskoordinator hatte Kohtz-Cavlak auf dem Gesundheitscampus. Die bestehenden Verbindungen möchte er nun nutzen. Die Sozialpädagogik, Ernährung und Hauswirtschaft sollen aber nicht an Bedeutung verlieren.
Lohring-Turnhalle soll nach den Ferien benutzbar sein
Die Schüler des Alice-Salomon-Berufskollegs haben ihren Sportunterricht in der Dreifachturnhalle am Lohring. Darin sind aber seit letzter Woche 150 Flüchtlinge untergebracht. Die Bezirksregierung Arnsberg hatte eine Notunterkunft angefordert.
Nach den Ferien sollen die Schüler ganz normal dort unterrichtet werden können. „Der aktuelle Stand laut Schulausschuss ist, dass die Halle pünktlich frei wird“, sagt Schulleiter Johannes Kohtz-Cavlak. Andere Informationen liegen ihm nicht vor.
Die berufliche Laufbahn von Kohtz-Cavlak ist geprägt vom Thema Gesundheit: Nach seinem Lehramtsstudium (Geschichte/Evgl. Theologie) widmete sich der neue Rektor den Gesundheitswissenschaften. Am Berufskolleg in Recklinghausen unterrichtete er mit dem Schwerpunkt Gesundheit, Soziales und Ernährung. Für dreineinhalb Jahre wechselte er 2009 ins Ministerium nach Düsseldorf , arbeitete später an einem Berufskolleg in Castrop-Rauxel, wieder mit dem Schwerpunkt Gesundheit, ehe er sich gewissermaßen zwischen Fiege und Pinkus, dem Lokalbier aus Münster entscheiden musste. Er verwarf das Angebot aus Münster und entdeckte die Stelle in Bochum.
Schiller steht als ständige Vertretung zur Verfügung
„Ich bin froh, dass er endlich da ist“, atmete Werner Schiller am Mittwoch auf. 17 Monate führte der 61-Jährige das Berufskolleg kommissarisch und machte dabei die Erfahrung: „Um gestalten zu können, braucht man Zeit.“ Als ständige Vertretung steht Schiller seinem Nachfolger weiterhin zur Verfügung. „Schiller hat hervorragende Arbeit geleistet. Das höre ich von allen Kollegen“, sagt Kohtz-Cavlak. Das gelte genauso für die frühere Schulleiterin Helga Harder-Kühne.