Bochum. . Der Bochumer Designer Jiri Massimo René Katter stellte neue Stücke seines kreativen Schaffens vor. Sein Arbeitsplatz ist ein Studio in Altenbochum.

Hirngespinste sind nicht sein Ding. Der Designer Jiri Massimo René Katter setzt Ideen in die Tat um. Seit er die Produktion und den Vertrieb seiner Modelle Anfang 2013 per Lizenz an Möbelhersteller ausgelagert hat, konzentriert er sich voll auf neue Entwürfe. Sein Arbeitsplatz ist ein Studio in Altenbochum. Neue Stücke seines kreativen Schaffens präsentierte er jetzt in seiner Wohnung in Ehrenfeld. „Organisch-futuristisch“, beschreibt der Wahl-Bochumer sein Design, das weltweit Abnehmer findet. Bekannt wurde der gebürtige Recklinghäuser mit seinem, als legendär zu bezeichnendes DJ-Pult „setBase“, das er einst aus Eigenbedarf entwarf. Auch sein Tiernapf „dogBar“ aus der Anfangszeit zu Beginn der 2000er Jahre geht um die Welt.

Doch zurück zu Katters neuen Modellen: Da wäre zum Beispiel die „plantBar“. Es ist eine Art Pflanzensäule, neu interpretiert. Wie zwei ineinandergeschobene Blätter rahmen die Holzelemente in dreidimensionaler Optik die Standfläche ein und bilden zugleich die Beine. Ein zweites Stück besticht durch Einfachheit, die der Funktion zugutekommt. Der Brillenständer „glassesBar“ könnte sich als Klassiker für Brillensammler bewähren. In ein abgerundetes Brett aus Echtholz-Furnier sind ein Fuß und das obere Ende gebogen, das Brett ist mit Schlitzen ausgestattet – mehr nicht. Die Brille benötigt weder einen Ersatz für den Nasenbügel noch Halterungen anstelle von Ohren.

Möbel in Fachgeschäften zu finden

Die Idee, einen Brillenständer zu entwerfen, entstand bei Katters Optiker in Bochum, Mathias Rüther, der ihn darauf aufmerksam machte, dass es im Grunde keine ansprechenden Modelle gebe. Also recherchierte Katter, fand so gut wie nichts und machte sich ans Werk. „Es gibt Leute, die sagen, meine Sachen sehen aus, als hätte es sie so schon immer gegeben. Das ist Balsam für meine Seele“, sagt Katter, der mit Leidenschaft alte Designklassiker sammelt und deshalb auch als Verleiher für Filmproduktionsfirmen zwecks Ausstattung gefragt ist.

Die genialsten Dinge sehen am Ende ganz einfach aus. So ist es auch bei den Möbeln von Katter. Die Produktion seiner Entwürfe hat es in sich: Die engen Kurven statt Kanten seines Regals „beBoard“, bei der das Formschichtholz in einer Metallform eng gebogen wird, stellte die Hersteller vor eine große Herausforderung. „Das ist auch der Grund, warum ich mit einem Hersteller in der Schweiz zusammenarbeite. Es war der einzige, der sagte: ,Wir versuchen es!’ So etwas mag ich, das ist Pioniergeist“, berichtet Katter.

Seine neuen Modelle, die unter anderem von dem großen deutschen Möbelproduzenten Jan Kurtz vertreten werden, sind bald auch in Bochumer Möbelfachgeschäften zu finden.

Seine Wahlheimat Bochum möchte der renommierte Designer so bald nicht verlassen: „Bochum hat ,Soul’“, findet der 44-Jährige. Im Moment arbeitet Katter an seinem ersten Stuhl, der im kommenden Frühjahr präsentiert werden soll.