Bochum. . Schottersteine schmerzen unter den Füßen: Ehemalige Amtsleiter wenden sich an OB Scholz und fordern eine schnelle Sanierung der Wege im Stadtpark.

2026, zum 150. Geburtstag, soll sich der altehrwürdige Stadtpark wieder in einem Zustand präsentieren, der dem weit über Bochum hinaus beliebten Kleinod gerecht wird. Das jedenfalls ist der Plan von Stadtverwaltung und Politik. Die Sanierung soll auf Grundlage eines Gutachtens erfolgen und drei Millionen Euro kosten.

Ohne festes Schuhwerk geht es nicht

Der vorgelegte Fahrplan, der die Pflege von Bäumen, Beeten, Wiesen und Wegen in den kommenden Jahren nach und nach an mehreren Stellen im Park vorsieht, stößt bei ehemaligen Amtsleitern der Stadt auf Widerstand. Klaus Großmann und Jochen Mentzen fordern in einer E-Mail an Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD), der Sanierung der Wege höchste Priorität einzuräumen. „Viele Wege sind ohne festes Schuhwerk mit starker Sohle nicht mehr begehbar. So weichen viele ältere Besucher, aber auch Personen mit Kinderwagen oder Jogger, auf die angrenzenden Grünflächen aus“, heißt es.

Großmann, der von 1988 bis 2006 das Grünflächenamt der Stadt leitete, und Mentzen, bis 2007 Chef von Ordnungs-, Straßenverkehrs- und Veterinäramt, haben ihrer elektronischen Post von Dienstag zahlreiche Fotos angehängt. Diese dokumentieren die starke Beschädigung der Wege, die in vielen Bereichen nur noch aus dem eigentlichen Wegeunterbau besteht – einem Hartkalksteinschotter mit bis zu faustgroßen Stücken, die teils offen auf den Wegen liegen. „Das ist eine Katastrophe“, sagt Mentzen. „Viele Ältere gehen gar nicht mehr in den Park, weil es unter den Füßen einfach nur weh tut.“

Gartenkulturelles Erbe pflegen

Der Vorstoß der beiden Pensionäre wurde bei einem Treffen ehemaliger Amtsleiter beschlossen. Mentzen: „Wir sind uns ja bewusst, dass die Stadt es sich nicht mehr leisten kann, den Park wie früher zu pflegen. Uns geht es darum, dass man dort überhaupt hinein kommt. Immerhin liebt man diese Stadt und ist hier zu Hause.“

Der Erholungswert der rund 30 Hektar großen grünen Lunge sei an schönen Tagen durch nichts anderes zu ersetzen. Insbesondere für Menschen aus den Stadtteilen Grumme-Vöde, Innenstadt, Hofstede, Hamme und Hiltrop-Bergen nicht.

„Eine Stadt, die zu Recht stolz ist auf ihren Ruf als Stadt der Kultur und Wissenschaften, sollte auch ihr gartenkulturelles Erbe pflegen“, heißt es am Ende der Mail an Ottilie Scholz.