Bochum. . Ein kleiner Pinguin ist im Tierpark von einem Tierpfleger aufgezogen worden. Denn der Vogel hatte plötzlich bedrohlich viel Gewicht abgenommen.

Gestatten, hier ist Paulchen, der neue Pinguin im Tierpark! Seine ersten Wochen auf der Welt waren ganz schön anstrengend. Der kleine Vogel hatte zwischenzeitlich so viel an Gewicht verloren, dass er von Menschenhand aufgezogen werden musste. Nun aber ist er wieder putzmunter und erkundet neugierig die „Nordseewelten“ seines Zuhauses am Stadtpark.

Direkt nach dem Schlüpfen hatte Paulchen ein Normalgewicht von 80 Gramm und war etwa zehn Zentimeter groß. Doch als er zwei Wochen lang gut gewachsen war, wurde er plötzlich in nur zwei Tagen erheblich dünner. Tierpfleger Lukas Gers: „Ein so großer Gewichtsverlust ist gefährlich. Wir hatten Sorge, dass die Eltern ihrem Nachwuchs nicht mehr genug Futter gaben.“ Also entschied die Tierparkleitung, Paulchen selbst zu füttern. Regelmäßig wurde er gewogen und mehrmals am Tag mit Fischstückchen aufgepäppelt. Anfangs schaute Gers sogar nachts noch einmal bei seinem Schützling vorbei, ob alles okay ist.

Die Fürsorge lohnte sich. Mittlerweile ist der Humboldt-Pinguin drei Monate alt und so schwer wie seine ausgewachsenen Artgenossen. „Seine grauen Daunen hat er fast vollständig gegen das charakteristische schwarzweiße Federkleid eingetauscht“, sagt Miriam Becker vom Tierpark. Nur das Fehlen des schwarzen Brustbandes und der schwarzen Gesichtsmaske würden seine Jugend verraten.

Weiterer Baby-Pinguin wird von seinen Eltern in den Bruthöhlen großgezogen

Mittlerweile unternimmt Paulchen unter Gers’ Aufsicht erste Schwimmversuche. Das große Becken wird er sich später selbstständig mit seiner elfköpfigen Pinguin-Familie und vier Seehunddamen teilen. „Bald wird er unsere Hilfe nicht mehr brauchen“, sagt Gers. Dann würden auch die Besucher des Tierparks Paulchen bei den täglichen Fütterungen (10.30 und 15.30 Uhr) sehen können.

Paulchen ist nicht der einzige neue Familienzuwachs. Kurz nach ihm ist ein weiterer Pinguin aus dem Ei gekrochen. Er wird in den Bruthöhlen von seinen Eltern großgezogen und ist auch bald alt genug, um das Nest zu verlassen.

Der natürliche Lebensraum des Humboldt-Pinguins umfasst die Küstenregionen Perus und Chiles. Die Art ist vom Aussterben bedroht.