Bochum. . Das am 24. November tot aufgefundene Mädchen (2) aus Riemke ist eindeutig erstickt worden. Das sagte ein Gutachter im Mordprozess gegen einen Bochumer.

Gerichtsmediziner Prof. Dr. Thomas Bajanowski ist sich sicher: Das zweijährige Mädchens aus Riemke, das am 24. November tot zu Hause im Bett lag, ist erstickt worden. Das erklärte er am Montag im Mordprozess vor dem Schwurgericht. Dort ist seit April ein 39-jähriger Bochumer angeklagt. Er soll das Kind mit Insulin vergiftet und ihm dann mit einem Kissen oder der Hand die Luft abgedrückt haben. Die Anklage geht davon aus, dass das Kind dem Angeklagten in seiner Beziehung zur Kindesmutter (27) im Weg gestanden habe. Er bestreitet und bezichtigt seinen Sohn (14) der Tat. Dieser weist das ebenfalls entschieden zurück.

Die Spuren der Erstickung waren nach Darstellung des Gutachters an kleinen Blutungen in den Augenlidern, an der Mundschleimhaut und in der Lunge zu erkennen.

Überaus rüde Erziehungsmethoden

Die Leiche war zwei Wochen nach der Tat exhumiert worden, um weitere Erkenntnisse zur Todesursache zu erhalten. Dabei wurden weitere Spuren entnommen. Die körperlichen Werte, die ermittelt wurden, könnten den Vorwurf der Insulinvergiftung stützen.

An den beiden vorherigen Sitzungstaten war bereits die Kindesmutter stundenlang unter großen seelischen Strapazen vernommen worden. Dabei hatte sie von überaus rüden Erziehungsmethoden des Angeklagten gegenüber ihrer Tochter berichtet. Der Prozess geht weiter.