Langendreer. . Die Bogestra baut ein Gleisdreieck. Für drei Monate geht an dem Verkehrsknotenpunkt im Herzen Langendreers dann fast nichts mehr.

Die Baustellen-Situation in Langendreer erreicht ihren (negativen) Höhepunkt. In einer Woche – am Montag, 29. Juni – ist es soweit, dann wird die Kreuzung am Markt drei Monate lang fast komplett gesperrt. Grund: Für den Anschluss Langendreers an die Straßenbahnlinien 302/310 baut die Bogestra ein komplettes Gleisdreieck. An dem Verkehrsknotenpunkt geht in dieser Zeit dann fast nichts mehr. Lediglich die Verbindung Oberstraße-Hauptstraße bleibt bestehen.

Ein schwacher Trost für alle von Warnbarken, Absperrungen und Umleitungen geplagten Langendreerer, die nun zum Teil noch weitere Wege in Kauf nehmen müssen. Von den Unannehmlichkeiten der unmittelbaren Anwohner ganz zu schweigen.

Bürger informierten sich

Doch gerade für diese installiert die Bogestra im Kreuzungsbereich unter den Gleisen ein sogenanntes Masse-Feder-System, um künftig Erschütterungen und Lärm durch die dort verstärkt vorbei rollenden Straßenbahnen zu verhindern.

Rund 170 Interessierte kamen zur Infoveranstaltung, um sich über die bevorstehende Sperrung der Kreuzung am Markt zu informieren.
Rund 170 Interessierte kamen zur Infoveranstaltung, um sich über die bevorstehende Sperrung der Kreuzung am Markt zu informieren. © Dietmar Wäsche / FUNKE Foto Serv

Die Arbeiten sind nicht ohne und erfordern die Dienste eines Krans mit 45 Schwenkkreis. „Die Platte mit 1000 Tonnen Stahl und 800 Kubikmeter Beton wollen ja bewegt werden“, sagt 310-Projektleiter Wolfgang Kemper, der am Nachmittag zunächst die Bezirksvertretung Ost und am Abend rund 170 interessierte Bürger in der Schule am Leithenhaus informierte. Die Arbeiten dauern länger, weil man für die Unterbodenplatten aufgrund der schlechten Bodenverhältnisse nicht Asphalt (hätte einen Tag gedauert), sondern nur Beton verwenden kann – was laut Kemper drei Wochen in Anspruch nimmt.

Gleisdreieck wird teurer als geplant. Kosten werden laut Bogestra kompensiert

Dadurch wird das Gleisdreieck auch teurer als geplant. Von rund 700.000 Euro geht Wolfgang Kemper aus. Der Stadt entstehen nach Angaben der Bogestra keine Kosten. Auch die Baukosten für die Gesamtbaumaßnahme würden dadurch nicht weiter ansteigen, versichert Bogestra Pressesprecherin Sandra Bruns. „Wir können diese Mehrkosten kompensieren, weil wir bei den bereits fertigen Abschnitten an der Hauptstraße und in Witten unter dem Kostenplan lagen.“

Es wird in zwei Schichten gearbeitet

In zwei Schichten soll gearbeitet werden, um im Zeitplan zu bleiben: montags bis freitags von 6.15 bis 21.45 Uhr, dazu samstags bis 18 Uhr. Im September will man fertig sein.

Gestartet wird am Montag, 29. Juni. Die Baustelle wird bereits am Samstag eingerichtet.

Nähere Informationen zu den Bus-Umleitungen bietet die Bogestra auf ihrer Internet-Seite www.bogestra.de an.

Für die Zeit, in der die Kreuzung gesperrt ist, wird die Einbahnstraße zwischen Hasselbrinkstraße und Kreuzung und zwischen Kulturbahnhof und Am Leithenhaus aufgehoben. Der Verkehr wird größtenteils über die bestehenden Umleitungen gelotst. Torsten Schlimm vom Tiefbauamt ist aber guter Dinge, dass alles klappt, wenngleich er zugibt: „Das ist schon eine sehr komplexe Angelegenheit. Sicher eine Hausnummer, die wir so in Bochum noch nicht hatten.“