Bochum. Matthias Nowicki, kaufmännischer Direktor, erläutert die bevorstehenden Änderungen u.a. beim Vorverkauf und der Garderobengebühr.

Vor genau einem Jahr wurde Dr. Matthias Nowicki (54) als neuer Kaufmännischer Direktor des Schauspielhauses vorgestellt. Nach seiner ersten Saison in Bochum blickt er zurück auf super Auslastungszahlen, aber auch nach vorn: auf viele Neuerungen im Service des Theaters, Stichwort: Kundenfreundlichkeit.

Kurz vor dem Saisonende gibt’s noch mal gute Nachrichten....

Matthias Nowicki: Wir werden eine Gesamtzahl von 197.000 Zuschauern erreichen, was bei 627 Vorstellungen einer Auslastung von 79,9 % entspricht. Das sind Werte, die es sonst in Deutschland höchstens noch im Deutschen Schauspielhaus Hamburg gibt. Dazu kommen weitere 10.000 Zuschauer, die wir auf unseren Gastspielen erreichten.

Also alles gut im Schauspielhaus?

Nowicki: Was die Zuschauerzahlen angeht, auf jeden Fall. Auch Anselm Webers neuer Spielplan wird ja wieder einen guten Mix aus ambitionierten und unterhaltsamen Aufführungen bieten. Ich bin sicher, dass wir damit unsere Top-Auslastung halten werden.

Die Theatergänger werden sich gleichwohl auf Änderungen einstellen müssen.

Zur Person: Matthias Nowicki

Dr. Matthias Nowicki ist seit 1994 im Kulturbetrieb tätig. Im Anschluss an seine Dissertation im Bereich Dienstleistung und Theaterkonzeption arbeitete er als Verwaltungsdirektor am städtischen Schauspiel Magdeburg.

2001 kehrte der Dortmunder ins Ruhrgebiet zurück und leitete die Verwaltung des Konzerthauses und des Theaters Dortmund. Nowicki ist seit 2014/15 am Schauspielhaus angestellt, sein Vertrag läuft fünf Jahre.

Nowicki: Es wird ab September einen vereinheitlichten Vorverkaufbeginn geben, man muss mit seiner Bestellung also nicht mehr bis zu einem fest terminierten VVK-Datum warten. In der Vergangenheit waren an diesen „Stoßtagen“ stundenlang die Telefonleitungen des Schauspielhauses blockiert. Das sorgte für Unmut. Diese Spitze wird durch das neue Verfahren entzerrt.

Betrifft das auch die Abonnenten?

Nowicki: Ja, aber für Abo-Kunden halten wir natürlich ein exklusives Kartenkontingent zurück. Alle Buchungen lassen sich zukünftig zeitnah per Klick auf den Ticketbutton vornehmen: Auf www.schauspielhausbochum.de ist der Kartenkauf rund um die Uhr möglich.

Preiserhöhungen gibt’s keine?

Nowicki: Keine direkten, aber die ersten beiden Platzkategorien werden um je 50 Cent angehoben. Das ist allerdings lediglich eine Kompensationsmaßnahme, denn ab Herbst fallen die Garderobengebühren (1 Euro) weg.

Warum das?

Nowicki: Wir haben festgestellt, dass Zuschauer immer öfter Mäntel, aber auch Taschen oder Rucksäcke mit in den Theatersaal nehmen, offenbar, weil sie die Garderobengebühr scheuen. Das stellt uns aber vor sicherheitstechnische Probleme, denn die Taschen z.B. können Fluchtwege versperren. Mit dem Verzicht auf die Garderobenkosten wollen wir die Besucher/innen auffordern, nichts mehr mit auf ihre Plätze zu nehmen.

Die überhaupt zu finden, soll nun auch einfacher werden.

Nowicki: Wir haben für mehr Klarheit gesorgt, im Großen Haus und in den Kammerspielen werden die Plätze ab Herbst durchlaufend nummeriert sein. Es gibt dann keine irritierende Unterteilung mehr in gerade Sitzplätze auf der linken und ungerade auf der rechten Seite.