Bochum. Mit Alex Ross’ Musik-Kompendium „The Rest is Noise“ wird eine gemeinsame Lesereihe von November bis April aufgelegt. Vorverkauf hat begonnen.


In der inzwischen 13-jährigen Historie der Ruhrtriennale kommt es in diesem Jahr erstmals zu einer Kooperation des Kunstfestivals mit den Theatern der Region.

Als Alex Ross’ Buch „The Rest is Noise“ 2010 erschien, da waren zunächst alle platt: Denn der US-Musikkritiker hatte nichts weniger im Sinn, als das „20. Jahrhundert hörbar zu machen“ – und diesen Anspruch dann auch abgeliefert. In seiner viel besprochenen Kulturgeschichte der klassischen Musik zwischen 1900 und 2000, die eher im Stile eines Romans als eines Fachbuches geschrieben ist.

Seither scheiden sich an dem mächtigen Buch die Geister: Für die einen ist der Schinken ein bildungsbürgerliches Kompendium, das mit profundem Wissen, schönen Worten und klugen Einordnungen punktet, für andere ist auch Schaumschlägerein dabei. „Unter der Tarnkappe einer blühend-progressiven Sprache verbirgt sich ein konservativer amerikanischer Geist, der bespöttelt, was er eigentlich als Mangel der eigenen Kultur empfinden müsste“, notierte etwa die FAZ.

Jetzt kann man sich selbst ein Urteil bilden, ohne sich durch die über 700 Bücherseiten durchbeißen zu müssen. „The Rest is Noise” wird zu einer gemeinsame Lesereihe der Ruhrtriennale mit sechs Theatern der Region ab Spätherbst ausgewalzt, und das Schauspielhaus ist mit dabei.

Die Triennale, deren erste Spielzeit von Johan Simon vom 14. August bis 26. September stattfindet, wird mit dem gewaltigen musikalischen Kompendium außer in Bochum im Schauspiel Dortmund, Essen, Moers, im Theater an der Ruhr/Mülheim sowie in Oberhausen Station machen. Es ist die erste Zusammenarbeit der sechs Ruhrgebiets-Theater seit der Kulturhauptstadt RUHR.2010 und gleichzeitig die erste Kooperation in dieser Form mit der Ruhrtriennale, unterstützt dazu durch die Bochumer Symphoniker.