Bochum. . Dr. Heinrich Brinkmöller-Becker beendet seine Arbeit am Ottilie-Schoenewald Weiterbildungskolleg. „Gefeiert“ wird das am Freitag beim Sommerfest.

Es gibt diese Menschen, die jedem Satz ein Lachen mitgeben, die stets fröhlich herüberkommen. Dr. Heinrich Brinkmöller-Becker (62), Schulleiter des Ottilie-Schoenewald Weiterbildungskollegs, ist so ein Typ. Er unterlegt auch die Mitteilung seines Abschiedes mit nach oben gerichteten Mundwinkeln. Zum Ende des Schuljahres am 26. Juni geht er in den Ruhestand.

„Gefeiert“ wird das aber bereits am Freitag beim Sommerfest des Kollegs. Da wird nicht nur Brinkmöller-Becker verabschiedet, sondern es wird ein Jubiläum gefeiert: Der Kollegzweig wird zehn Jahre. Auch der trägt seine Handschrift. Brinkmöller-Becker war er mehr als elf Jahre Leiter des Weiterbildungskollegs. Er geht nicht gerne. Er geht eben auch, weil er noch etwas von seinem Leben haben will.

Er spielt leidenschaftlich gerne Saxophon, Fotografieren ist sein zweites großes Hobby. Über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sind seine Ausstellungen. „Ich bin oft gefragt worden, wie ich das alles in den Alltag eines Schulleiters bekomme. Für mich war das nie ein Problem. Ich brauche aber auch nicht viel Schlaf.“

Mitbegründer des Abendgymnasiums in Dortmund

Wo er war, entstanden gerne auch neue Institutionen. An der Ruhr-Uni, an der er Germanistik, Romanistik und Medienwissenschaften studiert hatte, übernahm er später einen Lehrauftrag. Er gründete das kommunale Kino in Bochum, war Fachbereichsleiter der VHS in Ahaus, Mitbegründer des Abendgymnasiums in Dortmund, Schulleiter des Abendgymnasiums in Gronau, später in Köln, ist Mitbegründer des „Abitur online“.

2004 kam er nach Bochum zurück, gründete das Kollegium des Weiterbildungskollegs. „Ich war immer ein Mann des zweiten Bildungsweges“ – und deswegen für die Studierenden am Weiterbildungskolleg der richtige Mann. „Das Weiterbildungskolleg ist eine Schulform, die sich an Leute wendet, die keine gradlinigen Biografien haben. Wir haben 1200 Studierende. Das sind 1200 Schicksale, da ist individuelle Betreuung wichtig. Von ihnen Dankbarkeit zurückgespiegelt zu bekommen, weil man an sie geglaubt hat, ist schon schön. Das ist ein Plädoyer für die zweite, dritte und vierte Chance.“