Bochum. Sieben Jahre Haft fordert der Staatsanwalt für einen Bochumer (36). Er soll eine 16-Jährige tagelang festgehalten und mehrfach vergewaltigt haben.

Nach zweimonatiger Verhandlung vor dem Landgericht hat Staatsanwalt Holger Heming am Dienstag sieben Jahre Haft für den 36-jährigen Bochumer beantragt, der eine 16-jährige Jugendliche tagelang sexuell gequält haben soll. Das Plädoyer hielt der Ankläger unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Das sollte verhindern, dass Einzelheiten über die minderjährige Frau bekannt werden. Auch als sie selbst als Zeugin vernommen worden war, hatte die Öffentlichkeit zum Schutz ihrer Persönlichkeitsrechte den Saal verlassen müssen.

Urteil erst am 15. Juli

Wofür ganz konkret der Staatsanwalt seine Strafe fordert, teilte das Gericht nicht mit. In der Anklageschrift hieß es jedenfalls, dass der vielfach vorbestrafte Bochumer die Jugendliche im November drei Tage bei sich zu Hause festgehalten, mit Drogen versorgt, mehrfach besonders erniedrigend vergewaltigt und auch anderweitig misshandelt habe. Der Mann, der die 16-Jährige im Internet kennengelernt haben soll, ist nur geringfügig geständig. Am 7. Juli hält der Verteidiger sein Plädoyer. Das Urteil folgt am 15. Juli. Der Ausgang scheint ungewiss: Vor einigen Wochen war der Angeklagte nach langer U-Haft unter Auflagen frei gelassen worden.

Der Nebenklage-Vertreter, der die 16-Jährige in dem Verfahren vertritt, forderte am Dienstag neun Jahre Haft.