Bochum. Stadtplaner und Architekten möchten Debatte über die Stadtentwicklung in Bochum anschieben. Veranstaltung am 16. Juni im Schoenewald-Berufskolleg.

Es ist ein Bild mit Symbolcharakter. Fünf Diesel-Loks stehen fein säuberlich aufgereiht vor dem Verwaltungsgebäude des Opel-Werks I. Noch ist der Zug dort nämlich nicht abgefahren.

So jedenfalls sieht es eine Gruppe vornehmlich von Stadtplanern und Architekten, die unbeschadet der fortschreitenden Pläne für die Neugestaltung der 70 Hektar großen Fläche im Stadtteil Laer „einen breiten, offenen und konstruktiven Dialog zu Themen der Stadtentwicklung“ anstoßen wollen, 18 wie es in einem Schreiben der Gruppe mit dem Namen „Bochum im Dialog“ (Bolog) heißt.

Ein Dialog, der nach einem aus ihrer Sicht vielversprechenden Beginn in den Werkstattgesprächen und einer gesellschaftlich breit geführten Debatte mittlerweile jäh unterbrochen, aber dringend notwendig ist. Die Veränderungen auf dem Areal in Laer seien eine große Chance für die Stadt, sich „als moderner, innovationsfreudiger, zukunftsfähiger Ort zu positionieren“.

„Aber es geht nicht nur um die Opel-Flächen“, sagt Stadtplanerin Yasemin Utku. Es gebe viele weitere Areale wie etwa das Schlachthofgelände, das Citytor Süd und andere, über die es sich lohne auszutauschen.

Bürger zeigen sich an Mitgestaltung interessiert

Das Interesse in der Bürgerschaft an einem solchen Austausch und an einer aktiven Mitgestaltung an der Stadtentwicklung sei riesengroß. „Das wird unsere Veranstaltung nächste Woche zeigen“, so Utku und Dirk Godau, Architekt und Vorsitzender der Regionalgruppe des Bundesverbandes Deutscher Architekten (BDA).

Zu Gast sein wird Prof. Dr. Rolf Heyer. Der Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Bochum Perspektive skizziert die Entwicklung auf der Opel-Fläche. Ulrich Stücker, Beigeordneter aus Gummersbach, und Dieter Tenhaeff, Wirtschaftsförderer aus Kamp-Lintfort, berichten über Flächenentwicklungen in ihren Städten. Ein Vertreter des Bürgerbüros Stadtentwicklung für Beteiligungskultur aus Hannover erklärt, wie sich Einwohner in einen Gestaltungsprozess einbringen können.

Nötig ist ein solcher Austausch aus Sicht von Bolog, „weil wir zwar eine neue Marke in der Stadt kreiert haben“, so Yasemin Utku. Aber diese sei noch nicht mit Inhalt gefüllt. Wünschenswert wäre aus Sicht der Gruppe die Gründung eines „politisch unabhängigen Gremiums“, das die Stadtentwicklung kritisch begleite, Impulse weitergebe und ein Forum zur kritischen Diskussion biete. Denn: „Es geht uns nicht nur um Architektur, es geht um Stadtentwicklung“, sagt Dirk Godau. Und das gehe viele an.

Am Dienstag, 16. Juni, 19 Uhr, lädt Bolog in das Ottilie-Schoenewald-Kolleg an der Wittener Straße 61 ein zur Veranstaltung „Impulse für Bochum – Stadtentwicklung im Dialog“.

Zur Gruppe gehören unter anderem auch die Bochumer Professoren Andreas Fritzen (Städtebau) und Uta Hohn (Metropolenentwicklung).