Bochum. Stadt will Gelände an der Unteren Stahlindustrie von Thyssen-Krupp für den Bau einer neuen Sportanlage kaufen. Auch eine Skateanlage gilt als förderfähig.

Mindestens drei Millionen Euro sollen in den Bau einer neuen Sportanlage auf dem Areal Untere Stahlindustrie investiert werden. Die Stadt setzt dabei auf EU-, Bundes- und Landesmittel. Sie will dazu – wie berichtet – Flächen von Thyssen-Krupp erwerben. Der Bebauungsplan sieht Gewerbeflächen vor; tatsächlich hat das Stahlunternehmen einen Investor an der Hand, ein Logistik-Unternehmen.

Die neue Sportanlage soll von der Bessemer Straße erschlossen werden, zudem sollen mehrere Fußwege angelegt werden. Der Bezirk Mitte befand in seiner aktuellen Sitzung einhellig, das Vorhaben weiter voranzutreiben und gab das Signal an die Verwaltung, sich um Fördermittel zu bemühen. Neben einem Fußballfeld beinhaltet die Anlage eine Leichtathletik-Rundlaufbahn, Weitsprunganlage, ein Kunstrasenfeld, Beachvolleyball- und Basketballfeld sowie eine Skateanlage angrenzend. Die Baukosten für die reine Sportanlage betragen etwa eine Million Euro, 700.000 Euro die Skatebahn, hinzu käme dann noch der Grundstückskauf. Der städtische Eigenanteil liegt bei zehn Prozent.

Breitensport, Kinder und Jugendliche

Voraussetzung für die Förderung der Sportanlage ist, dass nicht allein der Fußball eine Rolle spielt, sondern auch Kinder und Jugendliche sowie Breitensportler Zugang haben.

Solch’ eine Anlage ist im Stadtteil sowie im gesamten Innenstadtbereich bislang nicht vorhanden. Der Neubau könnte als beispielhaft gelten.

„Wir wollen die Gelegenheit nutzen, dass das Vorhaben förderungswürdig ist“, so Bernhard Baar vom Sport- und Bäderamt. Zwar sieht der Sportstättenbedarfsplan vor, dass auch im Bezirk Mitte Plätze aufgegeben werden müssen, doch dem trüge der Neubau Rechnung: „Damit könnten die Fußballplätze von Germania und Griesenbruch, an Pestalozzi- und Essener Straße, geschlossen werden. Beide Vereine könnten die neue Anlage nutzen, genauso wie Schulen und natürlich die Anwohner“, so Baar weiter. Die Lage ist stadtnah, verkehrsgünstig erreichbar und sollte den Vereinen nach Angaben der Verwaltung einen Mitgliederschub bescheren, insbesondere durch Kinder und Jugendliche aus dem Stadtumbaugebiet Griesenbruch, Stahlhausen und Goldhamme.

Sind die Pläne für die Sportanlage Untere Stahlindustrie bereits über zwei Jahre alt, ist die Standortauswahl für die Skateanlage noch sehr frisch. Dass auch sie mit einer Fläche von 1500 Quadratmetern in direkter Nachbarschaft zum Sportplatz errichtet werden soll, befand nach Beschluss des Hauptausschusses Ende 2013 ein Arbeitskreis bestehend aus fünf Fachämtern sowie der Bochumer Skaterszene. Skater bescheinigten der Unteren Stahlindustrie eine hohe Nutzerakzeptanz. Ausschlaggehend war aber vor allen auch hier die Förderfähigkeit.