Bochum. . Zum Abschluss des Projektes findet am Samstag ein Turnier mit den beteiligten Schulen statt. Weltmeister Florian Kehrmann ist der Schirmherr.
Wäre Thomas Müller, der Rechtsaußen des Fußball-Weltmeisters Deutschland in der Stadt, das mediale Aufkommen wäre riesig. Im Atrium der Stadtwerke aber ist nicht alles Müller. Florian Kehrmann ist da, Rechtsaußen des Handball-Weltmeister-Teams von 2007 – und alles bleibt äußerst überschaubar.
Er teilt sich die „Bühne“ mit drei weiteren Menschen, beantwortet Fragen von vier Medienvertretern zu dem Projekt, dass er seit 2014 als Schirmherr unterstützt. „Handball in die Grundschule“ in Bochum heißt es. Kehrmann weiß, dass es genauso gut „Handball zurück in die Köpfe“ heißen könnte.
Handball bietet Chancen
„Wir müssen versuchen, hinter dem Fußball den zweiten Platz zu sichern“, sagt der Mann, für den es am kommenden Wochenende als Trainer des TBV Lemgo gegen den Abstieg aus der 1. Bundesliga geht. „Das ist gerade das bestimmende Thema in Lemgo“, sagt er. „Da ist es schön, wenn ich hier auf andere Gedanken komme.“ Auch wenn es hier fast auch um einen Abstieg geht. Der Handball hat es schwer und schwerer. Fußball ist in Deutschland die Nummer eins. „Wir können nicht gegen den Fußball kämpfen“, sagt Kehrmann. Gleichwohl ist er der Überzeugung, dass sein Sport, dass der Handball Möglichkeiten hat, Chancen bietet.
Finales Turnier aller beteiligten Schulen
Am Projekt „Handball in die Grundschule“ sind mit Teutonia Riemke, dem VfL, dem Bochumer HC, TV Wattenscheid 01 und der SG Linden-Dahlhausen alle fünf Bochumer Handball-Vereine beteiligt.
Der Höhepunkt des Projektes findet am Samstag ab 14.45 Uhr mit einem Turnier aller beteiligten Schulen in der Sporthalle an der Markstraße statt.
„Das in den vergangenen Jahren veränderte Schulsystem macht es uns nicht leichter. Viele Schülerinnen und Schüler bleiben über Mittag in der Schule. Training am frühen Nachmittag ist nicht möglich. Da müssen wir uns etwas anderes ausdenken. Kinder sind dankbar, wenn sie etwas angeboten bekommen und wenn sie dann erst einmal begeistert sind, ist es ein einfaches Geschäft.“ Das würde Björn Pinno, Projektleiter „Handball in die Grundschule“, Fachschaftsleiter Handball in Bochum und seit drei Monaten Schulsportreferent des Westdeutschen Handball-Verbandes gerne bestätigen. Es fällt ihm schwer.
450 Stunden Unterricht
Auch wenn er das Projekt in Bochum auf einem guten Weg sieht. „Diesmal haben sieben Schulen teilgenommen. Im nächsten Schuljahr sollen es zehn Schulen sein. Wir haben in den zweiten und dritten Klassen jeweils sechs Doppelstunden angeboten. Das waren in Summe 450 Stunden Unterricht. Bindend ist darüber hinaus ein Vereinstraining bei einem der fünf Bochumer Handball-Vereine. Daran haben 200 Kinder teilgenommen. Insofern war das schon ein Erfolg. Aber es bleibt immer auch ein Finanzierungsproblem.“
Diesmal halfen die Stadtwerke, die das Zukunftsprojekt mit 25 000 Euro förderten. „Das Geld steht uns im nächsten Jahr wohl nicht zur Verfügung“, sagte Pinno. Da müssen wir sehen, wie wir das organisieren können.“ Vielleicht könnte Thomas Müller helfen.