Bochum. . Rund 140 Knöllchen haben Politessen am Mittwoch rund um die Uni verteilt. Studenten beklagen Abzocke. Dort werde regelmäßig kontrolliert, sagt die Stadt.
Weil angesichts des Bahn-Streiks auch etliche Studenten auf das Auto umsteigen um zu ihrer Hochschule zu kommen, spielen sich rund um die Ruhr-Universität mitunter chaotische Zustände ab. „Die Leute wissen einfach nicht, wie sie sonst zur Uni kommen sollen“, berichtet ein Informatik-Student. Das Problem: An der RUB müssen die Autos für die Dauer der Vorlesungen auch irgendwo abgestellt werden.
Weil bereits am Mittwoch selbst absolute Halteverbote von den Studenten als unverbindliche Handlungsempfehlungen interpretiert worden sind, ist das Straßenverkehrsamt eingeschritten. Zwei Politessen patrouillierten an diesem Tag mehrere Stunden rund um die Uni. Rund 140 gebührenpflichtige Verwarnungen verteilten sie nach Angaben der Stadtverwaltung. Dass das Straßenverkehrsamt ausgerechnet am ersten Tag des Ausstands der Eisenbahner an der Uni kontrolliert hat, empfindet der Student „als starkes Stück“ und ist damit nicht allein: Auch in sozialen Netzwerken mache sich großer Unmut breit, berichtet der 30-Jährige: Das ganze Jahr ließen sich Politessen an der Uni schließlich nur selten blicken.
Auf verstärkte Kontrollen hingewiesen
Dem widerspricht Stadt-Sprecherin Barbara Gottschlich: Das Straßenverkehrsamt patrouilliere an der RUB regelmäßig. Eine Schwerpunktkontrolle habe es am Mittwoch nicht gegeben: „Wir sind dort öfter im Einsatz.“ Alarmiert worden sei die Stadt von der Uni selbst: Studenten hätten Gehwege und Feuerwehr-Zufahrten zugeparkt. Baufahrzeuge seien teilweise nicht mehr durchgekommen. Ein Falschparker wurde schließlich abgeschleppt.
Die Uni habe im Vorfeld des Bahnstreiks Studenten und Mitarbeiter darauf hingewiesen, dass das Parken an der Hochschule während des Ausstands verstärkt kontrolliert werde, sagt Sprecher Jens Wylkop. Am Mittwoch verhallten die Warnungen offenbar. Am Donnerstag sei die Situation rund um den Campus schon „deutlich ruhiger“ geworden, sagt Wylkop, der Bahn-Betroffenen rät, Fahrgemeinschaften zu bilden. Einen Tipp gibt es auch noch: Dass das Parkhaus P12/P13, das ehemalige Parkhaus West, wieder genutzt werden kann, sei „bei vielen noch nicht angekommen“. Dort standen am Donnerstag laut Wylkop rund 1000 Parkplätze leer.