Bochum. Poller und Fahrradständer sollen die Befahrbarkeit des Dr.-Ruer-Platzes einschränken. 1960 errichtete Tiefgarage erhält womöglich zusätzliche Stützen.
Tausende Passanten überqueren ihn täglich, Lkw befahren ihn zur Anlieferung von Ware und verbotswidriger Durchgangsverkehr sorgt für zusätzliche Belastungen auf dem Dr.-Ruer-Platz in der Innenstadt. Ohnehin nur eingeschränkt befahrbar, Fahrzeuge bis zwölf Tonnen dürfen nur auf dem äußeren Ring fahren und in der Mitte sind keine Fahrzeuge über 3,5 Tonnen zugelassen, scheint einer der geschäftigsten Plätze der Stadt unter der Dauerlast zu leiden.
Die Verwaltung sieht sich jedenfalls zu weiteren Sicherungsmaßnahmen gezwungen, da die an den Zufahrten angebrachten Verkehrsschilder mit dem roten Oval auf weißem Grund offenbar nicht verhindern, dass Fahrzeuge falsch oder verbotenerweise über den Platz pilotiert werden.
Auf dem Dr.-Ruer-Platz sollen Poller aufgestellt werden
Als Sofortmaßnahme sollen voraussichtlich im Juni Poller und Fahrradständer aufgestellt und damit die Befahrbarkeit des Platzes und seine Belastung reduziert werden. Jeder Anwohner wird von der Stadt mit einem Dreikantschlüssel ausgestattet, um die Poller aufschließen zu können.
Der Grund für die Maßnahme liegt in der Erde. Die unter dem Platz liegende, 1960 erbaute und damit vermutlich älteste Tiefgarage Deutschlands mit seinen 389 Plätzen, ist nach Messungen durch den erhöhten Deckenaufbau aus Schotter und Pflastern „so stark belastet, dass noch geringere Verkehrslasten, als bisher angenommen, zulässig sind“, heißt es in einer Mitteilung der Verwaltung.
Tragfähigkeit der Tiefgarage wird geprüft
Eine Gefahr für Passanten geht nach Auskunft der Stadt zwar nicht von dem Platz aus. „Die Verkehrslasten durch Personen oder Marktstände sind für die Konstruktion der Tiefgarage kein Problem“, sagt Stadt-Sprecherin Barbara Gottschlich. Aber eine erhöhte Wachsamkeit ist geboten.
Die tragenden Bauteile der Tiefgaragendecke werden wöchentlich von einem Sachverständigen auf Schäden überprüft, die das Ergebnis einer statische Überlastung sein könnten. Ermittelt wird außerdem, ob und wie die Tragfähigkeit der Tiefgarage etwa durch zusätzliche Stützen erhöht werden kann.