Beim ersten Forum zum geplanten Umbau in Werne und Langendreer-Bahnhof liefern Anwohner zahlreiche Anregungen für Verbesserungen.
Werne/Langendreer. „Die Bürger und Gewerbetreibenden in Langendreer stehen unserem städtebaulichen Entwicklungskonzept deutlich aufgeschlossener gegenüber als die Menschen in Werne.“ Dieses Fazit zog Dieter Wühlen von der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK) beim ersten Bürgerforum zum geplanten Stadtumbau für Langendreer-Bahnhof und Werne in der Willy-Brandt-Gesamtschule.
Die mit dem Umbau verbundene Stadtteilerneuerung mit Hilfe von Bundes-, Landes-, EU- und kommunalen Mitteln soll 2017 an den Start gehen. Der städtische Anteil beläuft sich hierbei auf 20 Prozent – bei einem derzeit geschätzten Gesamtvolumen von 30 Millionen Euro. „Für den Förderantrag, den wir im Sommer auf den Weg bringen wollen, gehört auch diese Bürgerbeteiligung“, erklärte DSK-Projektleiter Dr. Jan Hogen den etwa 200 Besuchern.
Zu Beginn des Bürgerforums präsentierten Hogen und Mitarbeiter Stefan Faraita die Fakten, die die DSK mit Hilfe von Sozial-, Bau- und Verkehrsstatistik sowie durch Fachgespräche (etwa mit der Polizei) bisher zusammengetragen hat. Etwa: der S-Bahn-Tunnel Langendreer-West (Gasstraße) als Trennlinie/Angstbereich zwischen Langendreer und Werne, schlechter baulicher Zustand von Häusern, Straßen (beide Stadtteile), Plätzen (Werner Markt) sowie schlechter Zugang zur Naherholung am Ümminger See (Langendreer).
Warum Werne-Kreta und der Kulturbahnhof mit dem Angstraum „Bahnunterführung Hauptstraße“ nicht in die Pläne eingeschlossen seien, wollten Christiane Kutz und Uwe Vorberg wissen. Bislang habe man sich auf den Zentralbereich konzentriert, ein Ausweiten der Pläne sei aber bei Bedarf durchaus möglich, so Hogen.
Im Anschluss konnten die anwesenden Bürger ihre Sicht der Dinge kundtun – an vier Ständen zu den Themen „Zentren/Einzelhandel“, „Lebensqualität“, „Verkehr/Öffentlicher Raum“ sowie „Wohnen und Bauen“. Am Ende des Abends hingen viele auf Karten geschriebene Kritikpunkte und Anregungen an den aufgestellten Pinnwänden.
Stadt unterstützt die DSK intensiv
Mitarbeiter aus städtischen Ämtern sowie der Bogestra unterstützen intensiv die Vorarbeiten der DSK beim geplanten Stadtumbau für Langendreer Bahnhof sowie Werne. Etwa das Sozial-, das Stadtplanungs- und das Grünflächenamt.
Ein zweites Bürgerforum findet im Juni statt. Dort sollen schon konkrete, förderungswürdige Maßnahmenpakete vorgestellt werden.
Beim Thema „Bauen und Wohnen“ wünschen sich die Bürger etwa die Förderung von barrierefreiem und generationsübergreifendem Wohnen; Bauruinen und leerstehende Häuser sollen abgerissen oder durch Sanierung einer neuen Nutzung zugeführt werden – etwa die Lutherkirche am Alten Bahnhof oder das Aldi-Areal in Werne.
Beim Thema „Zentren/Einzelhandel“ wünschen sich die Bürger beispielsweise, dass der Wochenmarkt in Werne nachmittags stattfindet sowie niveauvollere und größere Geschäfte. Ganz konkret hofft man auf einen Drogeriemarkt (Werne), einen Metzger, ein Schuhgeschäft und einen Schreibwarenladen.
Was das Stichwort „Verkehr/Öffentlicher Raum“ betrifft, so streben die Bürger zum Beispiel mehr Spielplätze in Werne, saubere Grünflächen sowie einen besseren öffentlichen Nahverkehr vom Alten Bahnhof zur Uni an. Für eine bessere Lebensqualität wünscht man sich mehr Begegnungsräume oder dass das Freibad Werne attraktiver wird; ebenso eine barrierefreie Sanierung der Fußgängerwege in Werne.